Leberzellkrebs:
Ultraschall-gestützte Therapie tötet Tumor gezielt ab


Etwa 7.500 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu an Leberkrebs. Ultraschall kommt als bildgebendes Verfahren bei der Diagnose, neuerdings aber auch therapeutisch zum Einsatz: Bei Lebertumoren operieren Ärzte unter sonografischer Kontrolle, um noch gezielter vorgehen zu können. Welche Chancen diese „Interventionelle Sonografie“ für die Behandlung bietet, war ein Thema des 37. Dreiländertreffens der Deutschen, Österreichischen, Schweizer und Europäischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM, ÖGUM, SGUM, EFSUMB).

Leberkrebs ist weltweit die dritthäufigste tumorbedingte Todesursache

Leberkrebs, das sogenannte hepatozelluläre Karzinom (HCC), ist weltweit die dritthäufigste tumorbedingte Todesursache. Bis vor einiger Zeit galt das HCC in Deutschland als eine eher seltene Tumorerkrankung. Inzwischen nimmt die Häufigkeit hierzulande und in anderen Ländern Europas deutlich zu. Der Grund: “Immer mehr Fälle von Leberzirrhose und massiv steigende Zahlen von Hepatitis-C-Neuinfektionen in den letzten vier Jahrzehnten“, sagt DLT-Kongresspräsident Prof. Dr. med. Andreas Schuler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik an der Helfenstein Klinik Geislingen. Beide Krankheiten schädigen die Leber und führen mit der Zeit zu Krebs.
Die Diagnose größerer Lebertumoren mittels Ultraschall ist Standard. Vor allem zur regelmäßigen Überwachung bei Hochrisikogruppen und zur Charakterisierung mittels Ultraschallkontrastmittel kommt dem qualitätsgesicherte Ultraschall in der aktuellen S3-Leitlinie HCC jedoch eine besondere Bedeutung zu. „Neben der besonderen Geräteausstattung spielt die Qualifikation und Erfahrung des Untersuchers eine herausragende Rolle. Dies wird jetzt erstmals in der im Juni veröffentlichten Leitlinie besonders berücksichtigt“, so Prof. Schuler. In der Krebstherapie ist das Verfahren erst seit Kurzem im Einsatz. Behandelt der Arzt den Patienten, ohne dafür den Körper aufzuschneiden, muss er die Lage der Instrumente im Ultraschallbild überprüfen.

„Bei vielen solchen minimalinvasiven Eingriffen ist die sonografische Kontrolle mittlerweile unabdingbar“, betont Prof. Dr. med. Klaus Schlottmann vom Katharinen-Hospital in Unna. Am Bildschirm verfolgt der Arzt mittels Ultraschall in Echtzeit den Weg der Nadel bis zur krankhaften Region. Dort angekommen injiziert er das Medikament oder erhitzt den Tumor, damit dieser abstirbt. „Die sonografische Überwachung gewährleistet, dass wir unser Ziel punktgenau treffen und benachbartes, gesundes Gewebe nicht verletzen“, erläutert Schlottmann. Ultraschall sei dafür sehr geeignet, ließe sich gut handhaben, und belaste die Patienten nicht so wie andere bildgebende Verfahren. Schädigende Strahlen gehen davon nicht aus. Der Patient muss nicht still liegen oder gar fixiert werden.

S-3-Leitlinie

„Die neue S3-Leitlinie zur Behandlung von Leberkrebs misst auch dem interventionellen Ultraschall einen völlig neuen Stellenwert bei“, sagt Prof. Schuler. „Bei kleinen Tumoren ist die ultraschallgezielte Therapie bezüglich der lokalen Radikalität der Operation gleichwertig, aber weit weniger belastend und hilft Patienten und Ärzten, die Wartezeit auf ein Spenderorgan zu überbrücken“. Dieses Verfahren wird inzwischen auch in mehreren Leberzentren Südwestdeutschlands erfolgreich eingesetzt.

Weitere Informationen unter www.ultraschall2013.org

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)

Oktober 2013


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