Ultraschalluntersuchung zur Diagnostik von Prostatakrebs: Urologen initiieren Studie
Die S3-Leitlinie Prostatakrebs, die unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) entwickelt
wurde, hat in ihrer aktuellen Version vom Herbst 2011 auch Bild gebende Verfahren in der Diagnostik des
Prostatakarzinoms bewertet. Einige in der täglichen Praxis bereits zum Teil häufig angewendete Verfahren
haben bisher keine hinreichend wissenschaftlich fundierte Aussagekraft. Um diesem Mangel abzuhelfen,
haben der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. und die DGU gemeinsam eine Studie initiiert, die
die transrektale Ultraschalluntersuchung der Prostata bewerten soll.
In den letzten Jahren haben sich mehrere Verfahren zur Verbesserung der Aussagekraft dieser Untersuchungsmethode
entwickelt. Allen Verfahren liegt die Ultraschalluntersuchung der Prostata zu Grunde, die durch eine in den
Enddarm eingeführte dünne Ultraschallsonde durchgeführt wird. Diese Ultraschalluntersuchung, die in erster
Linie zur Größenabschätzung der Prostata dient, ist seit vielen Jahren täglich geübte Praxis bei urologischen
Untersuchungen des Mannes. In den letzten Jahren wurde die Untersuchungsmethode durch bessere Sonden mit je
zwei Ultraschallköpfen zur dreidimensionalen Untersuchung weiterentwickelt. Die so entstehenden digitalen Daten
sind jetzt durch zusätzliche Auswertungsmethoden in ihrer Aussagekraft verfeinert worden: Das sogenannte
HistoScanningTM. Zur Validierung soll dieses neue Verfahren in den kommenden Monaten in einer prospektiven
multizentrischen Studie überprüft werden. Die Studie mit dem Namen:
„Klinische Studie zur Bewertung der Zuverlässigkeit von HistoScanningTM in der Analyse von Ultraschall-Rohdaten
bei Prostatakrebs”
wird deutschlandweit in zehn Zentren durchgeführt. Die Vorbereitungen sind in diesen Tagen abgeschlossen
worden. Ende des Monats werden die Prüfungen beginnen. Mit ersten Ergebnissen wird in sechs Monaten gerechnet.
Zur Durchführung dieser Studie hat sich der "Forschungsverein Leonardo" aus Mitgliedern der DGU und des
Berufsverbands der Deutschen Urologen gegründet. Studienleiter ist Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred P. Wirth,
Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden.
Weitere Informationen:
BERUFSVERBAND DER DEUTSCHEN UROLOGEN e.V.
Dr. Bernt Göckel-Beining
Ausschuss für Fort- und Weiterbildung
Ausschussvorsitzender
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