Hintergrund
Primäre Ergebnisse waren die Wirksamkeit (standardisierte Score-Differenz nach der Behandlung), die Effektivität (Anteil der Patienten mit ≥50% Score-Reduktion) und die Akzeptanz (Anteil Patienten, die aus irgendeinem Grund ausschieden).
Ergebnisse
Abb.: Beziehung zwischen Testosteronbehandlung und Effektivität und Effizienz
mit bayesscher Statistik. Die gestrichelte Übereinstimmungs- linie repräsentiert nur geringe Abweichungen zwischen Effektivitäts- und Effizienzergebnissen. |
Die Testosteron-Behandlung erwies sich für die Studienteilnehmer als durchaus akzeptabel. Es gab keine signifikanten Unterschiede in der Zahl der Therapie-Abbrecher zwischen Testosteron-Therapie und Placebo-Gabe.
Frühere Berichte hatten bei antidepressiver Testosteronwirkung keinen Dosiseffekt erkennen lassen. Die aktuellen Resultate sind erstmals ein Hinweis darauf, dass ein angestrebter Behandlungseffekt unter Umständen eine adäquat höhere Dosis erfordert.
Keine ausgeprägte Assoziation ergab sich zwischen Testosteron-Effektivität und Alter, Testosteronspiegel zu Baseline, Depressions-Status, HIV-Infektion, Behandlungsdauer sowie Art der Testosteron-Applikation.
In vorangegangenen Studien war die Wirksamkeit der Testosteron-Behandlung bei der Linderung und Verringerung depressiver Symptome insbesondere bei hypogonadalen und/oder Männern mittleren Alters bis etwa 60 Jahre als gegeben betrachtet worden. Dagegen deutet die aktuelle Metaanalyse darauf hin, dass höhere Testosteron-Dosen auch Depressionen bei eugonadalen und älteren Männern wirksam reduzieren können.
Als Bindeglied zwischen Sexualhormon und antidepressiver Wirkung fungiert vermutlich Serotonin,
dessen Ausschüttung durch Testosteron stimuliert wird und das bei erhöhter Konzentration an den
Synapsen im Gehirn den Symptomen einer Depression wie gedrückter Stimmung und Antriebslosigkeit entgegenwirkt.
Literatur in der Abbildung
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