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ASCO GU 2025
Neue Daten bestätigen Sicherheit und verbesserte Wirksamkeit von Darolutamid in Subgruppen von Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs

Neue Subgruppendaten aus der Phase-III-Studie ARANOTE zeigten, dass Darolutamid plus Androgendeprivationstherapie (ADT) das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS) bei Patienten mit hochvolumigem metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) um 40% und mit niedrigvolumigem mHSPC um 70% im Vergleich zu Placebo plus ADT verbessert. Die vollständigen Ergebnisse wurden auf dem ASCO GU-Kongress 2025 vorgestellt.

Phase-III-Studie ARANOTE
Die auf dem ESMO-Kongress 2024 vorgestellten Ergebnisse der Phase-III-Studie ARANOTE zeigten, dass Darolutamid plus ADT das Risiko einer radiologischen Progression oder des Todes bei Patienten mit mHSPC im Vergleich zu Placebo plus ADT signifikant um 46% reduzierte (HR 0,54; 95% CI 0,41-0,71; p<0,0001). Die Gesamthäufigkeit von unerwünschten Ereignissen war gering und ähnlich in den Behandlungsgruppen sowohl mit hochvolumiger als auch niedrigvolumiger Erkrankung, was mit der Gesamtpopulation übereinstimmt.

In der ARANOTE-Studie wurden Patienten mit mHSPC im Verhältnis 2:1 randomisiert und erhielten Darolutamid plus ADT bzw. Placebo plus ADT. Eine hochvolumige Erkrankung wurde in Ableitung von den CHAARTED-Kriterien definiert durch das Vorhandensein von viszeralen Metastasen und/ oder ≥4 Knochenmetastasen, davon ≥1 außerhalb der Wirbelsäule/ des Beckens. Von 669 Patienten, die in die vollständige Analyse einbezogen wurden, hatten 472 (71%) eine hochvolumige Erkrankung und 197 (29%) eine niedrigvolumige Erkrankung.

Die Subgruppenanalyse zeigte, dass Darolutamid plus ADT verglichen mit Placebo plus ADT in der niedrigvolumigen Subgruppe das Risiko einer radiologischen Progression oder des Todes um 70% reduzierte (Hazard Ratio [HR]=0,30; 95% CI: 0,15-0,60), wobei das mediane rPFS nicht erreicht wurde. In der hochvolumigen Untergruppe verringerte Darolutamid plus ADT das Risiko einer radiologischen Progression oder des Todes um 40% (HR=0,60; 95% CI: 0,44-0,80) mit einem medianen rPFS von 30,2 Monaten unter Darolutamid im Vergleich zu 19,2 Monaten unter Placebo. Bei den sekundären Endpunkten verzögerte Darolutamid die Zeit bis zum Auftreten von mCRPC (High Volume: HR 0,46; 95% CI: 0,36-0,60; Low Volume: HR 0,21; 95% CI: 0,12-0,37) und die Zeit bis zur Progression des prostataspezifischen Antigens (PSA) (HV: HR 0, 34; 95% KI: 0,25-0,46; LV: HR 0,19; 95% KI: 0,10-0,37). Außerdem erreichte ein höherer Anteil unter Darolutamid im Vergleich zu Placebo einen PSA<0,2ng/ml (HV: 54,6% vs. 15,5%; LV: 82,6% vs. 25,4%) in hoch- und niedrigvolumigen Subgruppen. Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse waren gering und ähnlich in den Subgruppen sowohl mit hochvolumiger als auch niedrigvolumiger Erkrankung, was mit der Gesamtpopulation übereinstimmt.

Phase-III-Studie ARASENS
Zu den weiteren Daten, die auf dem ASCO GU 2025 vorgestellt wurden, gehörten eine altersbezogene Subgruppenanalyse der Phase-III-Studie ARASENS und eine zusätzliche Analyse von Real-World-Daten. Beide zeigten bei mHSPC-Patienten ein positives Ansprechen auf Darolutamid in Kombination mit ADT und Docetaxel bei wichtigen klinisch relevanten Endpunkten.

Daten aus der ARASENS-Subgruppenanalyse von 1.305 Patienten im Alter von 41 bis 89 Jahren zeigten, dass Patienten mit mHSPC unabhängig vom Alter (<75 Jahre und ≥75 Jahre) von Darolutamid in Kombination mit ADT und Docetaxel profitierten. Konsistente Verbesserungen wurden beim Gesamtüberleben (OS), bei der Zeit bis zum Auftreten von mCRPC und bei der Zeit bis zum Beginn einer nachfolgenden Therapie, gegen ADT und Docetaxel allein, festgestellt. Darolutamid wurde in beiden Altersuntergruppen gut vertragen, wobei die Häufigkeit behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse sich kaum von der Behandlung mit Placebo unterschied.

Darüber hinaus ergab eine retrospektive Kohortenanalyse der Dreifachtherapie mit Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitoren, dass die Therapie mit Darolutamid in Kombination mit ADT und Docetaxel zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit eines Behandlungsabbruchs, einer geringeren Wahrscheinlichkeit einer Progression zu mCRPC und einer höheren Anzahl von Patienten führte, die ein PSA-Ansprechen erreichten, im Vergleich zu Abirateron plus ADT plus Docetaxel.

Quelle: Bayer Vital

Literaturnachweise:
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Februar 2025

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