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Düsseldorfer Studie zur besseren Diagnose des Prostatakarzinoms
Die Deutsche Krebshilfe fördert die Prostatakrebs-Forschung am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) und der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf (HHU) in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) anlässlich einer neuen Studie künftig mit 1,6 Mio. Euro.
Im Zentrum der Studie steht die Bedeutung der MRT-gestützten Biopsie in der Diagnose des Prostatakarzinoms. Die Leitung der Studie
liegt bei Dr. Rouvier Al-Monajjed (Klinik für Urologie, UKD) und Prof. Dr. Lars Schimmöller (Institut für Diagnostische und Interventionelle
Radiologie, UKD; Institut für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Marien Hospital Herne, Universitätsklinikum
der Ruhr-Universität Bochum, RUB). Damit kann der Forschungsstandort Düsseldorf seine Forschung zum Prostatakarzinom weiter ausbauen.
Die Versorgung von Betroffenen mit Prostatakarzinomen hat sich in den vergangenen Jahren fortwährend verbessert und auch die Diagnostik
und somit Früherkennung hat sich weiter gewandelt. Erst im Sommer 2025 wurde die S3-Leitlinie zur Diagnose und Behandlung des
Prostatakarzinoms unter Beteiligung zahlreicher an der nun geförderten Studie Beteiligter aktualisiert: Prof. Dr. Peter Albers (Direktor
der Klinik für Urologie, UKD), Prof. Dr. Boris Hadaschik (Direktor der Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Essen), Prof. Dr. Lars Schimmöller
(Direktor des Instituts für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Marien Hospital Herne, RUB). So ist etwa die
rektale Tastuntersuchung nicht mehr Teil der Leitlinie. Die aktuell durch die Deutsche Krebshilfe geförderte „Randomisierte, prospektive
multizentrische Studie zur Primärdiagnose von klinisch signifikantem Prostatakrebs mittels PSA/DRU und MR-Imaging – PRIMA“ soll
künftig dazu beitragen, die Diagnosemöglichkeiten des Prostatakarzinoms weiter zu verbessern.
Dazu kooperieren gleich mehrere Institutionen aus ganz NRW miteinander: die universitären Kliniken in Aachen, Köln, Bonn, Düsseldorf,
Essen und Bochum/Herne sowie weitere große Kliniken in Mönchengladbach, Essen-Mitte, Dortmund und Recklinghausen. Die Klinik für
Urologie und das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf leiten die Studie
federführend. Auch die Abteilungen für Personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms und Biostatistik des Deutschen
Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) sind in der Umsetzung der Studie eingebunden, ebenso die Klinik für Urologie des
Universitätsklinikums Essen, die neben der Patientenrekrutierung zusätzlich zur Qualitätssicherung beitragen wird.
Die Leitung übernehmen Dr. Rouvier Al-Monajjed, Oberarzt in der Klinik für Urologie des UKD, und Prof. Dr. Lars Schimmöller,
Mitglied der Arbeitsgruppe Uroradiologie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKD.
Ziel von PRIMA ist es unter anderem zu untersuchen, ob eine eigenständige zielgerichtete MRT-gestützte Biopsie ohne
zusätzliche sogenannte systematische Biopsien ausreicht, um bösartigen Prostatakrebs zu erkennen. Gleichzeitig soll
damit die Überdiagnose ungefährlicher Tumore reduziert werden. Weitere Ziele sind die Untersuchung der von Patienten
berichteten Erfahrungen zur diagnostischen Belastung, den möglichen Komplikationen und der Lebensqualität. Erstmals
werden auch die Entwicklung und Bewertung eines Systems für künstliche Intelligenz (KI) und der Einfluss einer Kontrastmittelgabe
im MRT in der Diagnose eine Rolle spielen. „Die PRIMA-Studie wird dazu führen, dass die Prostatakarzinomdiagnostik zukünftig
noch zielgerichteter und patientenfreundlicher gestaltet werden kann“, so Dr. Al-Monajjed.
„Die Studie hat das Potenzial, zukünftige Leitlinien zu verändern. Sie reiht sich in weitere Forschungsprojekte zum Prostatakarzinom
ein, die in den vergangenen Jahren vom UKD aus in Zusammenarbeit mit dem DKFZ mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe
initiiert wurden“ so Prof. Dr. Peter Albers, Leiter der Klinik für Urologie am UKD. Ähnlich sieht es auch Dr. Franz Kohlhuber,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe: „Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern und die Diagnostik ist
nach wie vor herausfordernd. Die PRIMA-Studie könnte zu nachhaltigen Verbesserungen beitragen und die Belastungen betroffener
Männer reduzieren – ein wichtiges Ziel, das wir mit der Förderung verfolgen.“
Insgesamt fördert die PRIMA-Studie in Düsseldorf damit den universitären und akademischen Forschungsverbund zum
Prostatakarzinom in Nordrhein-Westfalen und stärkt den Standort Düsseldorf als Prostatakrebs-Forschungszentrum.
Quelle: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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