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Zunahme von Antibiotikaresistenzen in der Urologie – auch Reserveantibiotika immer öfter unwirksam
„Obwohl der Einsatz von Antibiotika in Deutschland seit einer Dekade leicht rückläufig ist, hält sich die Zahl der Verschreibungen noch immer auf
einem bedenklich hohen Niveau“, sagte Prof. Dr. Andreas Michalsen, Berlin, anlässlich der Europäischen Antibiotikawoche Ende 2023.
Besonders besorgniserregend sei der nach wie vor übermäßige Einsatz von Reserveantibiotika in der Urologie und die entsprechend
hohen Resistenzraten [1]. Untersuchungen bestätigen, dass 68% der Antibiotika in der urologischen Ambulanz nicht sachgemäß eingesetzt werden [2,3].
„Um der weiteren Resistenzentwicklung entgegenzuwirken, sollten bei unkomplizierten Infektionen wie Zystitiden evidenzbasierte Phytopharmaka,
zum Beispiel auf Basis von Isothiocyanaten aus Kapuzinerkresse und Meerrettich, eingesetzt werden“, empfiehlt Michalsen. Die
Pflanzenstoffe (in kombinierter Form enthalten in ANGOCIN® Anti-Infekt N) wirken antibakteriell [4-8] sowie antiphlogistisch [9-14] und können
auch die Ausbildung von Biofilmen [15-17] verhindern. „Die Isothiocyanate hemmen zusätzlich intraepitheliale uropathogene E. coli (UPEC) sowie
deren Adhäsion und Motilität [18,19] und stellen einen leitliniengerechten Ansatz zur Vermeidung von unnötigen Antibiotikaverordnungen dar [20,21]“, so
Michalsen weiter. Eine aktuelle deutsche Studie belegt zudem, dass sich durch eine multimodale, leitliniengerechte Intervention die
unsachgemäße Verschreibung von Antibiotika sowie das Auftreten von Rezidiven deutlich senken lässt [22].
In Deutschland wurden 2022 etwa 31 Millionen Mal Antibiotika verschrieben – fast jedes Zweite war ein Reserveantibiotikum, belegen
Untersuchungen des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) [23]. „Je sorgloser Antibiotika verordnet werden, desto größer ist die
Gefahr, dass Bakterien Resistenzen gegen diese Medikamente entwickeln“, erklärt Michalsen. Daher müsse der unreflektierte und sofortige
Einsatz von Antibiotika bei unkomplizierten Infektionen, wie zum Beispiel Zystitiden, unbedingt vermieden werden. Antiinfektiva wie die
umfangreich erforschten Isothiocyanate seien hier oft die bessere Wahl. Die Pflanzenstoffe verfügen über multimodale Wirkansätze,
daher wird bei Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen deutlich erschwert [4,5]. So könnten überlebensnotwendige
Antibiotika für ernste und bedrohliche Erkrankungen aufgespart und die Gefahr der Resistenzbildung verringert werden.
Mit Information gegen Antibiotikaresistenzen: Multimodale Intervention fördert rationale Antibiotikaverordnung
Wegen der zunehmenden Resistenzproblematik soll gemäß S3-Leitlinie „unkomplizierte Harnwegsinfektionen“ die Indikation zu
einer Antibiotikatherapie kritisch gestellt und auch Therapiestrategien ohne Antibiotika angewendet werden. Um den Therapiezielen
einer Reduktion der Beschwerdesymptomatik, Elimination der Erreger sowie dem Vermeiden von Komplikationen nachzukommen,
bietet sich der Einsatz von evidenzbasierten Phytotherapeutika, wie den Isothiocyanaten aus Kapuzinerkresse und Meerrettich an.
Einer aktuellen deutschen Studie zufolge lässt sich die unsachgemäße Verschreibung von Antibiotika bei unkomplizierten
Harnwegsinfektionen durch eine multimodale Intervention merklich senken [22]. Nachdem Ärzte ein „Interventionspaket“ mit fünf
Bausteinen erhalten hatten – darunter leitliniengerechte Empfehlungen zum Umgang mit Harnwegsinfektionen oder die quartalsweise
Übermittlung regionaler Daten zur aktuellen Resistenzlage gegenüber den eingesetzten Antibiotika – zeigte sich, dass der Anteil der
Antibiotikaverordnungen deutlich gesunken war. Gleichzeitig war der Anteil der nicht mit Antibiotika behandelten Patienten angestiegen,
auch Harnwegsrezidive hatten sich merklich seltener ereignet. „Zum einen lässt die Studie erkennen, dass viele Patienten bereit sind,
eine antibiotikafreie Therapie zu versuchen. Zum anderen wird klar, dass noch immer viel Aufklärungsarbeit notwendig ist, um
Antibiotikaresistenzen wirksam zu bekämpfen“, erläutert Michalsen.
Isothiocyanate ermöglichen umfassende Behandlung von Harnwegsinfektionen
Isothiocyanate haben sich in kombinierter Form (Kapuzinerkresse und Meerrettich) bereits seit Jahrzehnten erfolgreich bei der Therapie von
unkomplizierten akuten und – längerfristig angewendet – bei häufig rezidivierenden Harnwegsinfektionen bewährt und auch neuere
Studien bestätigen deren Wirksamkeit und Sicherheit [24-26]. Aufgrund ihrer antiinflammatorischen, antibakteriellen und anti-Biofilm
Effekte [9-14] tragen sie auch zur Linderung der Beschwerden bei und ermöglichen so einen umfassenden Behandlungsansatz bei
Harnwegsinfektionen.
Live-Online-Fortbildungen zur „European Antibiotic Awareness Week 2024“
Bewusstsein schaffen – Resistenzen entschärfen – Alternativen evaluieren
Vom 18. bis 20. November 2024 finden anlässlich der „European Antibiotic Awareness Week 2024“ zertifizierte Online-Fortbildungen
für Apotheker:innen, PTA, Ärztinnen/Ärzte und Heilpraktiker:innen statt. Die Vorträge vermitteln aktuelle Erkenntnisse zur
Resistenzsituation und zu möglichen alternativen Therapieoptionen bei Atem- und Harnwegsinfektionen. Die Teilnahme ist
kostenfrei. Interessenten können sich anmelden unter: https://antibiotika-woche.de/2024
(Literatur beim Verlag)
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