Warum Tumore schrumpfen, aber nicht verschwinden
„Da Tumore sehr schnell wachsen, viel Sauerstoff verbrauchen und ihr Gefäßwachstum nicht unbedingt mithalten kann, gibt es häufig
Bereiche, die schlecht mit Sauerstoff versorgt sind“, erklärt Johannes Karges von RUB. Diese Bereiche, oft im Zentrum des Tumors, überstehen
die Behandlung mit bisher eingesetzten Medikamenten häufig, sodass der Tumor zwar zunächst schrumpft, aber nicht ganz verschwindet.
Der Grund: Ohne Sauerstoff können die Therapeutika nicht wirken.
Der entwickelte Wirkmechanismus kommt ohne Sauerstoff aus. „Es ist ein Katalysator auf der Basis
des Elements Ruthenium, der das natürlich vorhandene Gluthation in den Krebszellen oxidiert und damit ausschaltet“, erklärt Karges.
Gluthation ist für Zellen überlebenswichtig und schützt sie vor verschiedensten Einflussfaktoren. Büßt es seine Wirkung ein, geht die
Zelle zugrunde.
Verbindung lagert sich im Tumorgewebe an
Zwar brauchen und enthalten alle Körperzellen Gluthation. Der Katalysator wirkt jedoch selektiv auf Krebszellen, da er in
Polymer-Nanopartikel verpackt ist, die sich gezielt im Tumorgewebe anlagern. Experimente an Krebszellen und an Mäusen, die
als unheilbar geltende menschliche Tumore hatten, verliefen erfolgreich. „Das sind sehr viel versprechende Ergebnisse, die in
weiteren Studien erhärtet werden müssen“, sagt Johannes Karges. Bis zu einer möglichen Anwendung bei Menschen sind
weitere Forschungen erforderlich.
Originalpublikation: Kontakt:
Hanchen Zhang, et al. 2024. Tumor-targeted Glutathione Oxidation Catalysis with Ruthenium
Nanoreactors Against Hypoxic Osteosarcoma, in: Nature Communications, 2024, DOI: 10.1038/s41467-024-53646-y
Dr. Johannes Karges
Fakultät für Chemie und Biochemie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 24187
Dezember 2024
© 2003-2025 pro-anima medizin medien
–
impressum
–
mediadaten
–
konzeption
–
datenschutz