Testosteron verhindert bei Prädiabetes die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes
Hintergrund
![]() |
Abb.: Veränderungen des HbA1c-Werts bei hypogonadalen, prädiabetischen
Männern, die sich entweder einer langfristigen Testosteron-Behandlung unterzogen haben oder als Kontrollprobanden
unbehandelt geblieben sind. Die rote Kurve stellt den errechneten adjustierten Unterschied zwischen beiden Gruppen dar.
Die Daten sind Kleinste-Quadrat-Mittelwerte ±SD nach Adjustierungen für Alter, Bauchumfang,
Körpergewicht, Nüchternblutzucker, systolischem/diastolischem Blutdruck, Gesamtcholesterin,
HDL, LDL, Triglyceriden und AMS-Score. |
Glykämische Parameter
Die Therapie mit Testosteron führte zu kontinuierlichen, klinisch bedeutsamen Verbesserungen der glykämischen Parameter.
Sowohl die Blut-Glukosespiegel als auch der HBA1c-Wert reduzierten sich in der T-Gruppe und stiegen bei
den unbehandelten Kontrollen an. Nach acht Jahren war der HBA1c-Wert um 0,39 ± 0,03% gefallen bzw.
um 0,63 ± 0,1% angestiegen (Abb.; p <0,0001).
Anthropometrische Parameter
Zu Baseline waren in der Gesamtkohorte 161 Männer adipös und 136 waren übergewichtig.
Normalgewicht wiesen nur 19 der Teilnehmer auf. Während der achtjährigen Testosteron-Behandlung verzeichnete
die T-Gruppe zu einem Gewichtsverlust von 8,8 ± 0,4%. Bei den unbehandelten Männern stellte sich hingegen
eine Gewichtszunahme um 9,1 ± 1,3% ein (p <0,0001).
Absolut handelte es sich um „abgespeckte“ 9,2 ± 0,4 kg bzw. um „zugelegte“ 8 ± 1,3 kg.
Metabolische Parameter
Unter der Testosteron-Therapie kam es zur Abnahme des Gesamt- wie auch LDL-Cholesterins und der Triglyceridspiegel.
Das HDL stieg an. Der TyG-Index (Produkt aus Triglyceriden und Glukose) nahm in der T-Gruppe um 0,24 ± 0,03 ab
und stieg in der Kontroll-Gruppe um 0,33 ± 0,1 an.
Auch das Lipid Accumulation Product (LAP = Bauchumfang [cm] × Triglyceride [nmol/l]), ein weiterer Biomarker
für metabolische Störungen, nahm in der T-Gruppe ab (33,3 ± 2,6 cm·mmol/l) während es in der Kontroll-Gruppe zunahm (41,2 ± 8,4 cm·mmol/l).
Das Gesamtcholesterin reduziert um das HDL-Cholesterin (bezeichnet als Non-HDL) nahm in der T-Gruppe
um 2,2 ± 0,2 mmol/l ab und erhöhte sich bei den Kontrollen um 1,7 ± 0,5 mmol/l.
Sämtliche metabolischen Parameter waren hochsignifikant (p <0,0001).
❏ Die Testosteron-behandelten Männer erreichten mehrheitlich Normoglykämie und einen HbA1c <5,7%.
❏ In der T-Gruppe reduzierte sich das kardiovaskuläre Risiko infolge Gewichtsabnahme, Verringerung des Bauchumfangs, Herabsetzung der Glykämie und Besserung der Dyslipidämie.
© 2003-2023 pro-anima medizin medien
–
impressum
–
mediadaten
–
konzeption
–
datenschutz