Veränderung der Komorbidität unter Androgendeprivation mit GnRH-Agonisten vs. Antiandrogen-Monotherapie
Hintergrund
Ergebnisse
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Abb.: Kumulative Veränderungen des mittleren Charlson Comorbidity Index (CCI)- Score bei Männern unter Antiandrogen (AA)-Monotherapie oder GnRH-Agonisten in der Zeit vor und nach dem Datum, zu dem die ADT begonnen wurde. Die Ana- lyse ihrer jeweiligen nach Alter und Regionalzugehörigkeit übereinstimmenden Vergleichskohorte erfolgte für den entsprechenden Zeitraum. |
Die Veränderungen der mittleren kumulativen CCI sind für die vier Kohorten über ein 10-Jahre-Intervall in der Abbildung dargestellt. Es umfasst bei den Gruppen mit AA- oder GnRH-Therapie einen Zeitraum von fünf Jahren vor und fünf Jahren nach Beginn der jeweiligen ADT und bezieht sich bei den Vergleichskohorten auf einen parallelen Lebensabschnitt. Die Verläufe vor Einleitung der ADT gleichen sich bei den PCa-Patienten und den Vergleichskohorten weitgehend. Nach Beginn der ADT stieg der mittlere CCI in der AA-Kohorte in etwa parallel zu dem der in Vergleichskohorte an. Dagegen zeigt sich eine erhöhte Rate des CCI-Anstiegs bei den mit GnRH-Agonisten behandelten Männern gegenüber ihrer Vergleichskohorte. Eine multivariable Regressionsanalyse lässt erkennen, dass bei den Männern unter GnRH-Agonisten die Überschussrate der CCI-Veränderung nach Beginn der ADT höher ausfällt als bei Männern unter AA-Monotherapie (5,7% pro Jahr; p <0,001).
Das Muster der Krankheiten, die zu den CCI-Veränderungen beitragen, unterschied sich in den vier Gruppen vor ADT-Beginn kaum. Das änderte sich unter der ADT beachtlich: insbesondere für chronische Herzinsuffizienz (GnRH, 12%; AA, 6%) und Apoplex (GnRH, 10%; AA, 6%).
Anteil an den Veränderungen des CCI hatten insbesondere das Risiko für koronare Herzkrankheit
(HR: 1,39; 95% KI, 1,14–1,69), Diabetes (HR: 1,64; 95% KI, 1,26–2,13) und Schlaganfall
(HR: 1,26; 95% KI, 0,99–1,57) bei den Männern unter GnRH-Agonisten gegenüber denen unter AA.
In der GnRH-Gruppe war auch das Demenzrisiko im Vergleich zur AA-Gruppe erhöht.
Der Unterschied war allerdings nicht statistisch signifikant.
❏ Anteil an den Veränderungen des CCI hatten insbesondere das Risiko für koronare Herzkrankheit, Diabetes und Schlaganfall.
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