Häufigkeit von Prostatakrebs bei Männern mit Testosteronmangel und familiärer Vorbelastung, die eine Testosterontherapie erhalten:
Eine vergleichende Studie
Bereits frühere Studien haben ergeben, dass eine Testosterontherapie (TTh) sicher ist und das Risiko für Prostatakrebs (PCa) bei Männern mit
Testosteronmangel (TD) nicht erhöht.
Diese Studie untersuchte zum ersten Mal den Zusammenhang zwischen TTh und PCa-Inzidenz bei Männern mit TD, die aufgrund familiärer Vorbelastung
ein hohes PCa-Risiko haben.
Ziel der Untersuchung war es festzustellen und zu vergleichen, ob in einem Zeitraum von bis zu 10 Jahren nach Verschreibung einer TTh die
Inzidenz jeglicher PCa-Diagnose oder einer
aktiven Behandlung (einschließlich radikaler Prostatektomie,
Androgendeprivationstherapie, Brachytherapie, Bestrahlung und Kryoablation), bei Männern mit Testosteronmangel und hohem PCa-Risiko,
denen TTh verordnet wurde, höher war als in der Kontrollgruppe, die keine Testosterontherapie erhielt.
Für die Studie wurden zwei Gruppen identifiziert: Männer im Alter von 40 bis 75 Jahren mit familiärer Vorbelastung für PCa und Testosteronmangel.
TD wurde anhand der
Kriterien der American Urological Association (AUA) definiert: Mindestens ein Gesamttestosteronspiegel unter 300 ng/dl
und keine Werte über 350 ng/dl vor der Verschreibung. Die eine Gruppe bestand aus Männern, die TTh in der ambulanten Versorgung verschrieben
bekamen, die andere aus Männern, die zwar evaluiert wurden, aber keine TTh erhielten.
Für die retrospektive Kohortenstudie (TriNetX-Datenbank, 2012–2024) wurden 3.041 Männer als geeignet eingestuft. 628 Patienten erhielten TTh
und 2.413 nicht. Um die Vergleichbarkeit zwischen
den beiden Kohorten zu gewährleisten, wurde ein Propensity-Score-Matching durchgeführt. Das Ergebnis waren gleichwertige Daten für 623 Männer
in beiden Kohorten.
Männer mit bereits bestehendem PCa, bestimmten Medikamenten (wie Finasterid oder Dutasterid)
oder Behandlungen für PCa wurden als nicht geeignet eingestuft und ausgeschlossen. Um eine mögliche unbehandelte PCa-Diagnose auszuschließen,
mussten alle Probanden vor Beginn der TTh mindestens einen
PSA-Wert haben, der 2 Jahre vor der Verschreibung unter 4 ng/ml lag. Während der Nachbeobachtungszeit von bis zu 10 Jahren wurden die Diagnosen und
Behandlungen für PCa erfasst, wobei auch verstorbene Patienten in die Analyse einbezogen wurden, sofern sie die erforderlichen PSA-Tests abgeschlossen hatten.
Eine PSA-Nachuntersuchung innerhalb von zehn Jahren war nach der Testosteronverordnung für alle eingeschlossenen Teilnehmer erforderlich.
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