Neues zu Zusatznutzen und Sicherheit einer Testosterontherapie
Die bereits erwähnte TRAVERSE-Studie [5] beschäftigte sich in einer Subgruppenauswertung
ebenfalls mit der Prostatasicherheit der TTh [8].
5.203 hypogonadale Männer zwischen 45
und 80 Jahre erhielten für durchschnittlich 21,7 Monate ein Testosteron- oder Placebo-Gel
und wurden für insgesamt 33,0 Monate nachuntersucht. Dabei zeigte sich weder für den
primären Endpunkt (diagnostiziertes hochgradiges PCa) noch für die sekundären Endpunkte
(alle Arten von PCa, akuter Harnverhalt, invasive Eingriffe an der Prostata wegen
BPH, Prostata-Biopsien, neu begonnene LUTS-Medikation) signifikante Unterschiede zwischen
der TTh- und Placebo-Gruppe. Anders gesagt: Die TTh erhöhte nicht das Risiko für
negative Prostata-Ereignisse. Hinsichtlich der Notwendigkeit neuer LUTS-Medikamente
waren die Gruppen ebenfalls vergleichbar (LUTS: Lower Urinary Tract Symptoms) [8]. Diese
Ergebnisse schlagen sich auch in der aktuellen S3-Leitlinie zum PCa nieder: „Bei hypogonadalen
Patienten ohne klinisch erkennbares Prostatakarzinom kann Testosteron substituiert
werden. Bisher wurde ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms
nicht nachgewiesen [9].“ In der aktuellen Leitlinie zum PCa der European Association of Urology
(EAU) findet sich die Klarstellung: „Hypogonadale Männer, die eine TTh erhalten, weisen
kein erhöhtes Risiko auf, ein PCa zu entwickeln [10].“
Leiber-Caspers fasste zusammen: Unter Beachtung der definierten absoluten und relativen
Kontraindikationen stellt eine TTh kein Risiko für die Prostata dar. Die leitliniengerechte
TTh hat keinen negativen Effekt bei Männern mit einer BPH und klinischen Beschwerden (LUTS).
Nach einer kurativen Behandlung eines PCa können Männer mit deutlichen hypogonadalen
Beschwerden eine TTh erhalten.
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