Testosterontherapie beeinträchtigt nicht die Koagulation bei Männern mit Hypogonadismus
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Abb.: Vergleich von Koagulationsparametern bei hypogonadalen Männern und altersgleichen gesunden Kontrollen (gK) vor (T0) und 6 Monate nach Beginn einer TRT (T1). A = Antithrombin (AT). B = Fibrinogen. C = Faktor VIII (FVIII). D = Protein C (PC). ns = nicht signifikant; * p <0,05; ** p <0,01. |
Ergebnisse
In der gesamten Kohorte hypogonadaler Männer unterschieden sich das endogene Thrombinpotenzial (ETP) (1502 [536] vs. 1485 [512] nM × min), die Verzögerungszeit (Lag Time), der Thrombin-Peak, die Zeit bis zum Peak und der Velocity-Index von T0 bis T1 nicht.
Die Aktivität des Faktor VIII, des Protein C, des Antithrombins und des Fibrinogens waren zwischen beiden Zeitpunkten vergleichbar (Abb.).
Sensitivitätsanalyse:
Das ETP und der Thrombin-Peak waren zwischen beiden Subgruppen zu beiden Zeitpunkten vergleichbar. Bei den TGA-Parametern wurden in keiner Subgruppe
der Patienten signifikante Veränderungen zwischen T0 und T1 festgestellt. Allerdings waren das ETP, der Thrombin-Peak und der Velocity-Index bei den
mit injizierbarem Testosteron behandelten Patienten an T1 im Vergleich zu T0 (nicht signifikant) geringer.
Globales Koagulationsprofil bei hypogonadalen Männern versus Kontrollarm:
Zu Baseline wiesen hypogonadale Männer im Vergleich zu den gK ein signifikant erhöhtes ETP auf (p=0,009). Das ETP blieb bei Patienten 6 Monate nach Beginn der TRT höher als bei den gesunden Kontrollen (p=0,01).
Der Velocity-Index und der Thrombin-Peak waren zu Baseline signifikant erhöht, aber der Unterschied zu den gK war nach 6 Monaten nicht mehr signifikant. Die Lag-Time und die Zeit zum Peak waren mit gK vergleichbar. Da der BMI bei den hypogonadalen Männern signifikant höher war als bei den Kontrollen, wurde die Analyse mit dem BMI als Kovariate wiederholt. Der Unterschied des ETP (p=0,009), des Thrombin-Peak (p=0,02), und des Velocity-Index (p=0,02) bestätigten sich.
Sowohl vor (T0) als auch nach Beginn der Testosterontherapie (T1) waren der Faktor VIII und das Antithrombin bei hypogonadalen Männern niedriger als bei
den gK (Abb.). Das Fibrinogen war bei hypogonadalen
Patienten höher als bei den gK (Abb.). Diese Unterschiede verloren nach Kontrolle für den BMI die Signifikanz.
❏ Bei kurzfristiger TRT kommt es zu keiner Verschlechterung der globalen Koagulation.
❏ Das ist ein Hinweis darauf, dass Männern mit diagnostiziertem Hypogonadismus die Behandlung ohne Risiko verschrieben werden kann.
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