Namengebend für eine dauerhafte, meist schmerzhafte Erektion des Penis bzw. in seltenen Fällen auch der Klitoris ist der griechische Gott der Fruchtbarkeit und Männlichkeit Priapos (bzw. Priapus), der von den Römern auch als Beschützer der Gärten und Felder übernommen wurde.
Wenn der Zustand, bei dem das Blut über Stunden oder gar Tage in den Schwellkörpern gestaut werden kann,
nicht binnen angemessener Zeit aufgehoben wird, kommt es durch den Sauerstoffmangel zu irreversiblen Schäden
am Schwellkörpergewebe. Als Folge droht eine dauerhafte erektile Dysfunktion.
Lowflow-Priapismus
Charakteristikum des Lowflow-Priapismus ist eine meist gut zu beobachtende fehlende Rigidität der Glans und des corpus spongiosum bei ansonsten „holzharten“ kavernösen Schwellkörpern. Falls vorhanden sollte eine Farbdopplersonographie die Diagnose des fehlenden Flows erhärten.
Als Auslöser für den Lowflow-Priapismus kommen zahlreiche Ursachen in Betracht: Vielfach lassen
sich bestimmte Krankheiten wie insbesondere die Sichelzell-
Nicht selten ist ein Priapismus auch auf Medikamenteneinnahme und/oder Alkohol- und Drogenabusus
zurückzuführen. Insbesondere psychogene Substanzen sind häufiger mit einem Priapismus in Verbindung
gebracht worden. An erster Stelle steht das Trazodon, das häufig auch als Hypnotikum zusammen mit
Kokain konsumiert wird.
Bei der Injektion vasoaktiver Substanzen in das Schwellkörpergewebe zur Behebung einer erektilen Dysfunktion
kann sich ein Priapismus entwickeln.
Vor allem die früher übliche intrakavernöse Injektion von Papaverin und/oder Phentolamin war mit einer recht
hohen Rate von iatrogenen Priapismen behaftet. Seitdem zur Diagnostik und Therapie nur noch Alprostadil, das
einzig zugelassene Medikament, verwendet wurde, sind auch diese künstlich ausgelösten Dauererektionen seltener
geworden. Die Rate liegt heute deutlich unter einem Prozent. Vermutet der Untersucher eine rein psychogene
Störung sollte nur eine Initialdosis von 5 µg eingesetzt werden. Die maximale Dosis von Alprostadil liegt
bei 40 µg, da bei dieser Dosis von einer vollständigen Belegung der Rezeptoren ausgegangen werden kann. Trotz
allem muß der Patient vor Injektion schriftlich über die Möglichkeit der Dauererektion aufgeklärt und ihm für
diesen Fall Handlungsanweisungen gegeben werden. Dies gilt auch für die vom Patienten selber durchgeführte
therapeutische Anwendung.
Priapus, El Jem Museum, Tunesien.
Als supportive Maßnahme empfiehlt sich die Anlage einer Eismanschette um den Penis und das Auflegen eines Eisbeutels auf das Perineum. Auch die Ablenkung vom „schmerzhaften“ Geschehen bewirkt oft eine Detumeszenz.
Initial kann die unilaterale intrakavernöse Injektion eines alpha-adrenergen Medikamentes erfolgen, hierbei ist zu beachten, daß dieses Medikament ausreichend verdünnt und gut „einmassiert“ wird. (z.B. 1 Amp. Etilefrin [Effortil®] 5mg in 2–5ml NaCl 0,9%). Eine kontinuierliche Blutdruckmessung, vor allem bei beginnender Detumeszenz ist hierbei unerläßlich.
Läßt sich mit dieser Maßnahme keine Besserung herbeiführen empfiehlt sich die unilaterale Schwellkörperpunktion mittels 19 G Butterfly und Aspiration von 150 bis 300 ml Blut, hierbei sollte, wenn möglich, eine Blutgasanalyse des Blutes durchgeführt werden. Über den Zugang kann erneut eine alpha-adrenerge Substanz, wie oben beschrieben, gegeben werden. Dieses Vorgehen kann unter Beachtung des Blutverlustes bei Bedarf mehrmals wiederholt werden.
Eine regelmäßige Kontrolle des Befundes ist auch nach vollständiger Detumeszenz notwendig, da in einigen Fällen eine erneute Erektion im Verlauf von einigen Stunden auftreten kann. Auch der anzuratende „Druckverband“ sollte dabei auf zu starke Kompression hin angesehen werden.
Führt auch diese Maßnahme nicht zur Detumeszenz, bleibt als ultima ratio das operative Anlegen eines
spongiös-
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