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ASCO 2025
Behandlung des metastasierten HSPC mit Niraparib und Abirateron
In der AMPLITUDE-Studie konnte mit der Kombination eines PARP- und eines Androgenrezeptor-Inhibitors die progressionsfreie Zeit bei
hormonsensitiven Prostatakarzinompatienten mit genetischen Alterationen verlängert werden. Die frühe genomische Testung ist
Voraussetzung dafür.
Beim metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) ist die Behandlung mit einem Androgenrezeptor-Inhibitor, wie Abirateronacetat,
plus Androgendeprivationstherapie (ADT) und gegebenenfalls Docetaxel ein Therapiestandard. Patienten mit BRCA-Mutationen können zudem Niraparib,
einen hochselektiven PARP-1/2-Inhibitor erhalten. Die Phase-III-Studie AMPLITUDE wurde initiiert, um die Kombination von Abirateronacetat und Niraparib
bei mHSPC-Patienten und Mutation des homologen Rekombinationsreparaturgens (HRRm) zu prüfen. In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten
Studie erhielten Patienten im experimentellen Studienarm Niraparib plus Abirateronacetat plus ADT oder im Kontrollarm Placebo plus Abirateronacetat plus
ADT. Als primärer Endpunkt wurde das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS) laut Einschätzung des Prüfarztes untersucht.
Patienten / Methoden
Die eingeschlossenen Patienten waren median 67-68 Jahre alt und wiesen bei Erstdiagnose im Median einen PSA-Wert von 112 bzw. 102 ng/ml auf. Der
Gleason Score betrug bei drei Viertel der Patienten ≥8. 55-56% der Patienten wies eine BRCA-Alteration auf. Bei 16% der Patienten
wurde bereits Docetaxel gegeben.
Ergebnisse
Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 30,8 Monaten war das mediane PFS für die HRRm-(ITT)-Population im Niraparib-Arm noch nicht
erreicht und lag im Placeboarm bei 29,5 Monaten. Das Risiko für einen Tumorprogress wurde mit Niraparib um 37% reduziert (HR: 0,63; 95%-KI 0,49-0,80; p=0,0001).
Für die BRCA-mutierte Population wurde eine 48%ige Reduktion des Progressionsrisikos festgestellt (HR: 0,52; 95%-KI 0,37-0,72; p<0,0001).
Der Median war im experimentellen Arm ebenfalls noch nicht erreicht und betrug im Kontrollarm 26,0 Monate. Auch das Risiko für einen symptomatischen
Krankheitsprogress wurde im Niraparib-Arm gegenüber dem Kontrollarm für die HRRm-Population um 50% (HR: 0,50; 95%-KI 0,36-0,69; p<0,0001) und
für die BRCAm-Population um 56% (HR: 0,44; 95%-KI 0,29-0,68; p<0,0001) signifikant reduziert. Das Risiko zu versterben wurde laut erster
Zwischenanalyse - mit einer Reife für den sekundären Endpunkt Gesamtüberleben (OS) von ungefähr 50% - um 21% bzw. 25% verringert.
Bis zur präsentierten Auswertung brachen 27% der Patienten im Niraparib- versus 43% der Patienten im Kontrollarm die Studienmedikation aufgrund
der Krankheitsprogression ab. Von diesen erhielten 77% versus 81% eine nachfolgende Therapie, im Wesentlichen eine Chemotherapie, aber auch
in 11% versus 36% der Fälle einen PARP-Inhibitor. Aufgrund von therapieassoziierten Nebenwirkungen brachen 15% versus 10% der Patienten die
Studienmedikation ab. Therapieassoziierte Nebenwirkungen Grad 3-4 wurden für 75% versus 59% der Patienten berichtet.
Fazit:
Die AMPLITUDE-Studie erreichte ihren primären Endpunkt, eine Verlängerung des rPFS, mit einem Nutzen insbesondere für Patienten mit
BRCA-Alterationen. Es sollte eine frühe Testung auf HRR-Genalterationen erfolgen, um Niraparib plus Abirateron als neue Therapieoption
anbieten zu können.
Attard G, et al. 2025.
Phase 3 AMPLITUDE trial: Niraparib (NIRA) and abiraterone acetate plus prednisone (AAP) for metastatic castration-sensitive
prostate cancer (mCSPC) patients with alterations in homologous recombination repair (HRR) genes. ASCO 2025, Abstr. #LBA5006
Juni 2025
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