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ASCO 2025
COMRADE-Studie: Olaparib plus Radium-223 verbessert das rPFS-Überleben bei CRPC

Die COMRADE-Studie, eine multizentrische Phase-2-Studie, zeigte, dass die Kombination von Olaparib plus Radium-223 das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS) bei Männern mit kastrationsresistentem Prostatakrebs (CRPC) im Vergleich zur alleinigen Gabe von Radium-223 signifikant verbesserte und zwar unabhängig vom Hormonrekombinationsreparaturstatus (HRR) des Patienten. Diese Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung 2025 der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago vorgestellt.

Patienten / Methoden
Die Patienten (n=120) wurden im Verhältnis 1:1 auf Olaparib + Radium-223 (Arm A=61) vs. Radium-223 (Arm B=59) randomisiert, stratifiziert nach vorheriger Docetaxel-Behandlung und Knochendichte. Als empfohlene Dosis wurde Olaparib 200 mg zweimal täglich + Radium-223 (55 kBq/kg i.v. alle 4 Wochen x 6) festgelegt. Ein Crossover war in Arm B zulässig. Voraussetzung für die Studienteilnahme waren jegliche Vortherapie, 2 Knochendichtewerte per CT/MRT oder Knochenszintigraphie und mindestens 1 Knochendichtewert ohne vorherige Bestrahlung. Viszerale Metastasen oder Lymphadenopathie ≤4 cm wurden ausgeschlossen. Der Mutationsstatus des homologen Rekombinationsreparaturgens (HRR) wurde mittels gängiger Methoden bestimmt. Primärer Endpunkt war das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS).

Ergebnisse
Das mediane rPFS betrug 8,9 Monate im Kombinationsarm gegenüber 4,7 Monaten im Kontrollarm, was eine statistisch signifikante Verbesserung darstellt. Die stratifizierte Hazard Ratio betrug 0,47 (90% KI: 0,34–0,65; einseitig p=0,0013), was einer 53%igen Reduktion des Progressions- oder Sterberisikos entspricht. Dieser Vorteil war besonders deutlich bei Patienten, die zuvor keine Docetaxel-Behandlung erhalten hatten, sowie bei Patienten mit 20 oder weniger Knochenmetastasen.

In der Studie war ein Crossover erlaubt, wobei 23 Patienten von der Monotherapie in den Kombinationsarm wechselten, was potenziell die OS-Ergebnisse beeinflussen könnte. Darüber hinaus erhielten über 70% der Patienten Folgetherapien, darunter Chemotherapie und Lutetium-PSMA-basierte Behandlungen, die vermutlich zum verbesserten Gesamtüberleben beigetragen haben.

Sicherheit
In Bezug auf die Sicherheit zeigte der Kombinationsarm eine höhere Rate behandlungsbedingter Nebenwirkungen dritten oder höheren Grades (56% vs. 33% im Radium-223-Arm): Anämie (22,0%/18,0%), Lymphozytenverringerung (30,5%/9,1%), Thrombozytenverringerung (6,8%/3,6%) und Neutrophilenverringerung (5,1%/7,3%). Sie waren im Allgemeinen beherrschbar.

Fazit:
Die Kombination von Olaparib + Radium-223 zeigte bei CRPC-Patienten mit Knochenmetastasen unabhängig vom HRR-Status ein besseres rPFS als Radium-223 Monotherapie bei gleichzeitig beherrschbarem Nebenwirkungsprofil. Insbesondere Patienten ohne Docetaxel-Vorbehandlung und mit begrenzten Knochenmetastasen zeigten gute Ergebnisse. Die Therapie war gut durchführbar und sicher und zeigte bei CRPC-Patienten mit Knochenmetastasen eine Antitumoraktivität.

McKay RR, et al. 2025. A multicenter, randomized, phase 2, investigator-initiated ETCTN trial of olaparib + radium-223 vs. radium-223 in men with castration-resistant prostate cancer (CRPC) with bone metastases (BM) (COMRADE): Initial efficacy and biomarker analysis. J Clin Oncol. 2025;43 (suppl 17):5007. doi:10.1200/JCO.2025.43.16_suppl.5007


Juni 2025 Red.
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