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ASCO 2025
Finale Ergebnisse der CheckMate 901-Studie für Cisplatin-ungeeignete Urothelkarzinom-Patienten

Die finalen Ergebnisse der CheckMate 901-Studie bestätigen mit einer Nachbeobachtungszeit von mehr als 5 Jahren einen Überlebensvorteil durch die Immuntherapie gegenüber der Chemotherapie für Cisplatin-ungeeignete Urothelkarzinom-Patient:innen. Die Signifikanzgrenze wurde nicht erreicht.

Urothelkarzinom-Patient:innen, die ungeeignet für eine Cisplatin-basierte Chemotherapie sind, aber einen guten Allgemeinzustand aufweisen, können in der ersten Therapielinie mit Gemcitabin plus Carboplatin behandelt werden. Mit der Entwicklung der Checkpoint-Inhibitoren eröffneten sich für diese Patient:innen weitere Therapieoptionen.


Patienten / Methoden
In der offenen, randomisierten Phase-III-Studie CheckMate 901 wurde die Behandlung mit Nivolumab plus Ipilimumab (4 Zyklen) gefolgt von Nivolumab mono (bis zu 24 Monate) gegen Gemcitabin plus Cisplatin/Carboplatin (6 Zyklen) verglichen. In die Kohorte der Cisplatin-ungeeigneten Betroffenen wurden insgesamt 445 Patient:innen eingeschlossen. Die Erkrankten waren im Median 70-71 Jahre alt, wiesen in 22-23% Lebermetastasen und bei 66% der Tumoren eine PD-L1-Expression <1% auf.

Primäre Studienendpunkte waren das Gesamtüberleben (OS) der Kohorte der Cisplatin-ungeeigneten Patient:innen sowie von Betroffenen mit einer PD-L1-Expression ≥1%.

Ergebnisse
Mit einer Nachbeobachtungszeit von 69,2 Monaten wurden beim ASCO die finalen Ergebnisse der Studie veröffentlicht. Die mediane Zeit bis zur Beendigung der Therapie betrug 2,2 Monate im Nivolumab plus Ipilimumab-Arm versus 3,8 Monate im Gemcitabin plus Carboplatin-Arm. Der Therapieabbruch erfolgte bei 28% versus 11% der Betroffenen aufgrund der Toxizität und bei 40% versus 27% aufgrund von Krankheitsprogress. Nur 46% der Patient:innen komplettierten 4 Zyklen Nivolumab plus Ipilimumab, 12% die Nivolumab-Monotherapie sowie 44% 6 Zyklen der Chemotherapie.

Die CheckMate 901-Studie erreichte die präspezifizierte Grenze für einen signifikanten OS-Vorteil der Immuntherapie bei Cisplatin-ungeeigneten Patient:innen nicht (HR: 0,79; 98,7%-KI 0,61-1,01; p=0,0245). Dennoch teilten sich die Kaplan-Meier-Kurven nach 12 Monaten und blieben konsistent getrennt, mit Vorteil für die Immuntherapie. Nach 3 Jahren lebten 29,6% versus 19,3% und nach 5-Jahren 23,0% versus 14,4% der Patient:innen im experimentellen bzw. Kontrollarm. Das mediane OS lag bei 19,1 versus 13,2 Monaten. Auch der zweite primäre Endpunkt, ein OS-Vorteil bei PD-L1-Expression ≥1% wurde nicht erreicht (HR:0,87; 97,48%-KI 0,61-1,23; p=0,364). Für alle randomisierten Patient:innen, also Cisplatin-ungeeignete und -geeignete wurde hingegen ein Vorteil von Nivolumab plus Ipilimumab gegenüber Gemcitabin plus Platinderivat beobachtet (HR: 0,78; 95%-KI 0,66-0,92).

Das progressionsfreie Überleben (PFS) betrug median 5,3 versus 5,9 Monate, die Kaplan-Meier-Kurven trennten sich wie auch beim OS frühzeitig und blieben konsistent getrennt. Nach 12-Monaten lebten 31,5% versus 17,2% der Patient:innen ohne Progress, nach 3 Jahren 20% versus 4,9% und nach 60 Monaten 16,8% versus 4,9%. Es sprachen 35,3% versus 38,8% der Patient:innen auf die Studienmedikation an. Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 25,0 (95%-KI 14,8-61,8) versus 7,4 (95%-KI 5,8-8,5) Monate. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale gesehen.

Fazit:
Die CheckMate 901-Studie erreichte ihre primären Endpunkte nicht. Patient:innen mit einem Ansprechen profitierten dennoch langfristig von der Immuntherapie. Nach 60 Monaten lebten 23,0% versus 14,4% der für Cisplatin ungeeigneten Patient:innen.



van der Heijden MS, et al. 2025. Nivolumab plus ipilimumab vs gemcitabine-carboplatin chemotherapy for previously untreated unresectable or metastatic urothelial carcinoma: final results for cisplatin-ineligible patients from the CheckMate 901 trial. ASCO 2025, Abstr. #4500


Juni 2025 IS
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