„Sexuelle Störungen betreffen beide Partner gleichermaßen und belasten somit viele Ehen 
und Partnerschaften erheblich. Unsicherheit, Nervosität und Frustration über die sexuelle 
Unzufriedenheit setzen der Beziehung zu und verstärken zusätzlich die Probleme“, fasst 
Professor Hartmut Porst (Hamburg) und ehemaliger Präsident der Europäischen 
Gesellschaft für Sexualmedizin, die Situation vieler seiner Patienten zusammen. 
Patienten wünschen sich Ansprache sexueller Themen durch den Arzt 
Viele Patienten sind bereit, über sexuelle Probleme zu sprechen, allerdings wünschen 
sie sich eine aktive Ansprache durch den Arzt. Über einen Anamnesebogen im Wartezimmer, 
wie bspw. den „Sexual Complaints Screener Men“ der ISSM, der mit acht Fragen auch für die 
hausärztliche Praxis gut geeignet ist [4], kann die Hemmschwelle für den betroffenen Mann 
minimiert werden. „Wie in vielen anderen Fällen hilft auch hier ein offenes Gespräch zwischen 
den Partnern und mit dem behandelnden Arzt“, ist Porst überzeugt. Sexualität sollte genauso 
ein Routinethema in der Arztpraxis werden, wie andere medizinische Themen. Auch Apotheker 
sollten sich sowohl bei der Abgabe als auch bei der Beratung zu Medikamenten gegen sexuelle 
Störungen diskret aber offen für Fragen der Betroffenen verhalten. 
Folgende Punkte können bei der Patientenansprache helfen: 
• Patienten mit sexuellen Funktionsstörungen haben oft „feine Antennen“, ob ihr Gegenüber 
das Problem ernst nimmt oder nicht, bzw. einen falschen/falsch empfundenen „Tonfall“ anschlägt. 
• Eine routinemäßige Frage nach der Sexualität symbolisiert, dass auch das ein Thema für 
den Arzt ist. Der Patient kann sich leichter öffnen und auf Gesprächsangebote eingehen.
 
• Möglichkeiten und Grenzen der Therapie sollten mit dem Patienten besprochen werden, 
um Enttäuschung bzw. Belastung der Arzt-Patienten-Beziehung zu vermeiden. 
• Wichtige Nebenwirkungen müssen genannt werden und sollten nach Möglichkeit auf eigene 
Erfahrungen aus der Praxis gestützt werden. 
• Es sollte Mut zur Veränderung mit der Aussicht auf Verbesserung gemacht werden.
 
• Wenn möglich, sollte der Patient in die Entscheidungsfindung bzgl. der Therapie mit 
eingebunden werden. An das, was der Patient selbst mitentschieden hat, wird er sich besser 
und genauer halten. 
Herausforderungen in der Therapie der Erektilen Dysfunktion 
PDE5-Hemmer sind heute die medikamentöse Erstlinien-Therapie bei Erektiler Dysfunktion [5], 
dennoch setzen mehr als die Hälfte der Patienten die Behandlung nicht fort [6,7]. 
Häufig begründen Patienten den Abbruch mit einer nicht ausreichenden Wirksamkeit oder 
unerwünschten Begleiterscheinungen [6]. Aber auch unzureichende Anweisungen durch den Arzt, 
fehlende Wiedereinbestellung oder eine nicht hinreichende Berücksichtigung der individuellen 
Bedürfnisse können zu einem Therapieabbruch führen [7]. Obwohl sexuelle Aktivitäten bei Paaren 
mit ED signifikant seltener werden [8], wollen die Betroffenen die Spontanität beim Sex 
beibehalten und diesen nicht vorher planen müssen [9]. 
Schneller Wirkeintritt bei guter Verträglichkeit 
Seit März 2014 ist der neue PDE5-Hemmer Avanafil (Spedra®) verfügbar, der sich durch 
einen schnellen Wirkeintritt, sowie eine hohe Selektivität und gute Verträglichkeit auszeichnet [10-13]. 
Avanafil kann bereits 10 Minuten nach der Einnahme wirken [10]. Zudem verbesserten sich in mehreren Studien 
alle co-primären Endpunkte (SEP 2, SEP 3, IIEF-EF)* im Vergleich zu Placebo [10-13]. Der Anteil der 
erfolgreichen Geschlechtsverkehrversuche, die Männer bereits innerhalb von 15 Minuten nach Einnahme 
durchführten, war mit 67% bzw. 71% größer als in der Placebogruppe (27%) [10]. Seine besondere 
Galenik und Molekülstruktur, die Avanafil von Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil unterscheidet, 
führt zu schneller Resorption und spezifischer Bindung an die PDE-5 [14,15]. Die gute Verträglichkeit 
von Avanafil wird auf die hohe Selektivität des Wirkstoffs zurück geführt [15].
 
Ejaculatio praecox – Differenzierung zwischen lebenslanger und erworbener Form wichtig 
Während immer mehr Betroffene aktiv eine Therapie für ihre Erektile Dysfunktion suchen, ist der 
vorzeitige Samenerguss (Ejaculatio praecox) häufig noch ein Tabu. Zudem wissen viele der 
Betroffenen nicht, dass die sexuelle Funktionsstörung gut therapierbar ist und suchen schon 
aus diesem Grund keine ärztliche Hilfe. „Gegenwärtig sind noch viel zu wenige Ärzte mit dem 
Krankheitsbild Ejaculatio praecox vertraut. Entsprechend gilt es, das Wissen um die Diagnostik 
und die Therapiemöglichkeiten dieser sexuellen Funktionsstörung zu erweitern“, ist Professor 
Porst überzeugt.
 
Beim vorzeitigen Samenerguss werden die lebenslange (primäre) und die erworbene (sekundäre) 
Form unterschieden. Etwa 65% der betroffenen Männer leiden unter der primären Form, die 
bereits mit Beginn der sexuellen Aktivität auftritt [16]. Im Unterschied zur lebenslangen EP 
tritt der erworbene vorzeitige Samenerguss häufig erst nach vielen Jahren auf. Für diese 
Form charakteristisch ist ein vorangegangenes normales Ejakulationsverhalten. Die häufigste 
Ursache der sekundären Form ist die Erektile Dysfunktion, diese muss vorrangig therapiert 
werden. Eine Kombination von Dapoxetin mit PDE5-Hemmern ist nicht zulässig. Das erste 
zugelassene Medikament zur Behandlung ist der kurzwirksame Serotonin-Wiederaufnahmehemmer 
Dapoxetin (Priligy®). In fünf klinischen Phase-III-Studien mit über 6.000 Patienten 
wurden die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Dapoxetin untersucht [17-20]. 
 
Therapie mit Dapoxetin im Praxisalltag erfolgreich
 
Die Verträglichkeit der Therapie mit Dapoxetin im Behandlungsalltag wurde im Rahmen 
der nicht-interventionellen PAUSE-Studie (Premature Ejaculation – Actual Use Safety and 
Effectiveness Study) untersucht. Von 10.028 eingeschlossenen Patienten entschieden sich 
rund 67% der Teilnehmer für die Therapie mit Dapoxetin (30 mg, 60 mg). Rund 33% der 
Patienten zogen eine alternative Therapie (z.B. einen anderen SSRI (off-label), 
topische Therapien (off-label), Kondome und Sexualtherapie) vor. 69,2% der Patienten 
der Dapoxetin-Gruppe waren mit der Initialdosis von 30 mg zufrieden, da sie die 
Therapie auch nach dem Studienzeitraum von 12 Wochen mit 30 mg Dapoxetin fortsetzten. 
Bei 19% der Gruppe wurde die Dosis auf 60 mg Dapoxetin im Rahmen des Beobachtungszeitraumes 
von 12 Wochen erhöht (bei 2% von 60 mg auf 30 mg Dapoxetin reduziert). Im Rahmen der 
PAUSE-Studie fanden drei Follow-up-Termine statt. Diese ermöglichten das Feedbackgespräch 
mit dem Patienten und ggf. eine Therapieanpassung. 
In dieser Gruppe wurde am häufigsten über Übelkeit (3,1%), Kopfschmerzen (2,6%) und 
Schwindel (1,0%) berichtet [21]. In den Zulassungsstudien wiesen diese Nebenwirkungen zum 
Teil andere Häufigkeiten auf, s.a. Fachinformation Dapoxetin [16]. 
*SEP – Sexual Encounter Profile 
SEP 2 – Prozentsatz der Versuche, die zu erfolgreicher vaginaler Penetration führten 
SEP 3 – Prozentsatz der Versuche, die zu erfolgreichem Geschlechtsverkehr führten 
IIEF-EF – International Index of Erectile Function – Erectile Function domain 
(Internationaler Index der Erektilen Funktion - Domäne Erektile Funktion
 
Referenzen: 
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[2] Eardley I. 2013 Sex Med Rev. 1:3-16. 
[3] Braun M et al. 2000. Int J Impot Res. 12:305-311. 
[4] Hatzichristou D et al. 2010. J Sex Med. 7:337-348.
 
[5] Wespes E et al. 2013. EAU Guidelines 2013. 
       
       www.uroweb.org/gls/pdf/14_Male%20Sexual%20Dysfunction_LR.pdf 
[6] Jiann BP et al. 2006. Int J Impot Res. 18:146-149. 
[7] Hatzimouratidis K, Hatzichristou DG. 2009. Curr Pharm Des. 15:3476-3485. 
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[9] Hackett GI. 2002. Eur Urol. 1:4-11.
 
[10] Goldstein I et al. 2012. J Sexual Med. 2012a;9:1122-1133.
 
[11] Goldstein I et al. 2013. Presented at the 19th Annual Fall Scientific 
Meeting of SMSMA, Nov 21-24, 2013, New Orleans, LA, USA. Poster 125. 
[12] Goldstein I et al.2012.  Mayo Clin Proc. 2012b;87(9):843-852. 
[13] Mulhall JP et al. 2013. J Urol. 189:2229-2236. 
[14] Kedia GT et al. 2013. Ther Adv Urol 5:35-41. 
[15] Wang R et al. 2012. J Sex Med. 9:2122-2129. 
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[18] Buvat J et al. 2009. Eur Urol 55:957-967. 
[19] Kaufman J et al. 2009. BJU Int 103:651-658. 
[20] McMahon CG et al. 2010. J Sex Med 7:256-268. 
[21] Mirone V et al. 2014. Eur Urol 65:733-739. 
 
Quelle: Industrie-Symposium „Sexualmedizin im Praxialltag“ im Rahmen der 120. Jahrestagung der 
Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), Wiesbaden, 26. April 2014. Veranstalter: Berlin-Chemie AG.
 
 
          
| Juni 2014 | 
   
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