Testosteron-induzierte Stärkung der Körperfunktion nicht durch Stabilisierung der motorischen Endplatte bewirkt
Hintergrund
Abb.: (A) Mittlere Veränderung der Beinpresskraft ab Baseline und Fehlerbalken
(95%-Konfidenzintervall). (B) Lineare Regressionsanalyse des Zusammenhangs zwischen den Veränderungen der Konzentration der C-terminalen Agrin-Fragmente und der Beinpresskraft bei den Männern der Testosteron-Gruppe. |
Bei den Männern der Testosteron-Gruppe erhöhte sich die Kraft beim Beindrücken gegenüber denen in der Placebo-Gruppe signifikant (Effektstärke:106 N; 95% KI, 14–199 N; p=0,027; Abb. A). Diese Verbesserung war allerdings nicht mit einer signifikanten Abnahme der Serum-CAF-Spiegel assoziiert (p=0,224; Abb. B). Ähnliche Unterschiede zwischen Testosteron- und Placebo-Gruppe (Effektstärke: 30 N; 95% KI, 9–52 N; p=0,008) ohne Auswirkungen auf die CAF-Konzentration (p=0,970) wurden beim Brustdrücken registriert.
Die Testosteron-Behandlung war gegenüber der Placebo-Anwendung mit signifikant besserer Leistungssteigerung beim Treppensteigen mit Last assoziiert (Effektgröße: 32,3 W; 95% KI, 1,8–62,9 W; p=0,041). Wiederum ließ sich dabei keine Erniedrigung der Serum-CAF-Spiegel feststellen (p=0,316).
Die Befunde decken sich mit Ergebnissen aus Interventionsstudien mit Trainingsprogrammen, die trotz verbesserter
Muskelkraft und Körperfunktion ebenfalls keine Senkung der CAF-Konzentration bewirkten. Das lässt den Schluss zu,
dass Testosteron-Ausgleich und körperliche Betätigung bei älteren Menschen die Muskelkraft und Körperfunktion
über andere Mechanismen als die Stabilisierung der neuromuskulären Synapse positiv beeinflussen.
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