Fortgeschrittener Urothelkrebs:
Pembrolizumab als Erstlinientherapie bei nicht für Cisplatin geeigneten Patienten - KEYNOTE-052


  Die initialen Ergebnisse der Phase-2-Studie KEYNOTE-052 waren Grundlage für die Zulassung von Pembrolizumab zur Behandlung nicht Cisplatin-geeigneter Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom (UC). Auf dem ASCO 2019 wurden aktualisierte Ergebnisse vorgestellt, die ein Follow-up von mehr als 2 Jahren seit der Rekrutierung des letzten Patienten umfassen.

  Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Erstlinien-Monotherapie mit Pembrolizumab sollten bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem UC, die nicht für eine Cisplatin-Chemotherapie in Frage kommen, geprüft und über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren nach Aufnahme des letzten Teilnehmers nachverfolgt werden. Auf dem ASCO 2019 wurden Langzeit-Ergebnisse von KEYNOTE-052 vorgestellt.

  Das Studiendesign ist aus Abb. 1 ersichtlich. Die Behandlung wurde bis

zum bestätigten Progress, bis zum Auftreten nicht tolerierbarer Toxizität, bis zur Widerrufung der Teilnahmeeinwilligung durch den Arzt/Patienten oder nach komplettierter 24-monatiger Behandlungsdauer fortgesetzt. Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR) nach RECIST v1.1 (unabhängige radiologische Beurteilung).
Sekundäre Endpunkte waren:
     
Abb. 2: Dauer des Ansprechens (DOR) gesondert nach kombiniertem positivem Score (CPS) ≥10 und <10.
  • Dauer des Ansprechens (DOR) nach RECIST v1.1 (unabhängige radiologische Beurteilung),
  • Progressionsfreies Überleben (PFS) nach RECIST v1.1 (unabhängige radiologische Beurteilung),
  • Gesamtüberleben (OS) und
  • Sicherheit und Verträglichkeit.
  • Primäre und sekundäre Wirksamkeitsendpunkte wurde jeweils in der Gesamtkohorte und gesondert nach PD-L1-Expressionsstatus bestimmt. Als PD-L1-positiv galt ein kombinierter positiver Score (CPS) ≥10.

     
    Objektive Ansprechrate (ORR): In der gesamten Kohorte (n=370) betrug die ORR 28,6% (8,9% Komplettansprechen und 19,7% partielles Ansprechen). Stabile Krankheit wurde in 18,1% der Fälle und Krankheitsprogress in 42,4% der Fälle registriert.

    Bei den Patienten mit einem CPS ≥10 (n=110) betrug die ORR 47,3% (20,0% Komplettansprechen und 27,3% partielles Ansprechen). Stabile Krankheit resultierte in 20,0% der Fälle und Krankheitsprogress in 27,3%.

    Eine ORR erreichten 25/51 (49%) Patienten mit Metastasen nur in den Lymphknoten und 79/315 (25,1%) der Patienten mit viszeralen Metastasen.

    Dauer des Ansprechens (DOR): Als mediane DOR wurden in der Gesamtpopulation 30,1 Monate (95% KI 18,8–nicht erreicht) ermittelt. Bei Patienten mit CPS ≥10 war die mediane DOR noch nicht erreicht. Bei den Patienten mit CPS <10 betrug sie 18,2 Monate (Abb. 2).

    Progressionsfreies Überleben (PFS): Das mediane PFS der Gesamtkohorte betrug 2,2 Monate. Ein 6- und 12-monatiges PFS erreichten 33,4% bzw. 22,0% der Patienten

    Gesamtüberleben (OS): Das mediane OS von 13,3 Monaten in der Gesamtpopulation verteilte sich auf 18,5 Monate für die Patienten mit einem CPS ≥10 und auf 9,7 Monate bei einem CPS <10. Von ihnen überlebten 47,0% bzw. 24,0% die 24-Monatsmarke.

    Sicherheit und Verträglichkeit: Behandlungsbezogene Nebenwirkungen kamen bei 67% der Patienten vor. Am häufigsten waren Fatigue und Pruritus (jeweils 18%). In 21% der Fälle waren sie vom Grad ≥3; davon ein Todesfall (Myositis).

    ❏ Mit zunehmendem Follow-up bewirkte Pembrolizumab bei Cisplatin-untauglichen Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom weiterhin klinisch bedeutsame Antitumor-Aktivität.

    ❏ Die Antitumor-Aktivität war bei Patienten mit einem CPS ≥10 am stärksten ausgeprägt.

    ❏ Das Sicherheitsprofil von Pembrolizumab entsprach dem aus bisherigen Erfahrungen.


    O´Donnell PH, Balar AV, Vuky J, et al. 2019. KEYNOTE-052 phase 2 study evaluating first-line pembrolizumab in cisplatin-ineligible advanced urothelial cancer. Updated response and survival results. J Clin Oncol 37(15_suppl):4546-4546.

    Juli  2019

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