Amgen widmete sich im Rahmen der dritten Akademie Knochen und Krebs, die vom 04. bis 05. Mai 2012 in
München stattfand, vor allem der Frage, wie sich der Therapiefortschritt bei der Behandlung von Patienten
mit soliden Tumoren in mehr Lebensqualität für die Betroffenen umsetzen lässt.
Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 480.000 Menschen an Krebs und Expertenschätzungen zu
Folge wird diese Zahl bis 2050 noch um weitere 30 % ansteigen [5]. Dank des medizinischen Fortschritts können
heute immer mehr Betroffenen geheilt oder in einer stationären Phase gehalten werden.
Prof. Dr. med. Petra Feyer, Vorsitzende der ASORS und Direktorin der Klinik für Strahlentherapie,
Radioonkologie und Nuklearmedizin am Vivantes-Klinikum Neukölln/Berlin ging in ihrer Eröffnungsrede
auf die herausragende Bedeutung von Lebensqualität für Patienten mit einer Krebserkrankung im fortgeschrittenem
Stadium ein. "Für die Betroffenen ist es wichtig, dass mit der durch neue Krebstherapien gewonnenen Lebenszeit,
auch ein Gewinn an Lebensqualität einhergeht", betonte Feyer.
Mehr Lebensqualität für Patienten im fortgeschrittenen Stadium
Bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium einer Krebserkrankung bilden sich häufig Knochenmetastasen.
Gerade bei soliden Tumoren, wie dem Prostatakarzinom bei Männern und dem Mammakarzinom bei Frauen, die
zu den häufigsten Krebserkrankungen zählen, liegt die Inzidenz von Knochenmetastasen bei 65 bis 70 %.
Knochenmetastasen verursachen häufig schwerwiegende Komplikationen, die sogenannten SRE (skeletal-related events:
skelettbezogene Komplikationen), die sich in klinischen Symptomen, wie pathologischen Frakturen,
Rückenmarkkompressionen bis hin zur Querschnittslähmung und starken Schmerzen zeigen [6].
Sehr häufig sind mit SRE langwierige Klinikaufenthalte und eine erhöhte Inanspruchnahme von
Gesundheitsleistungen, wie Bestrahlungen und Operationen verbunden. Der Patient selbst hat neben
starken Schmerzen auch mit massiven Behinderungen, erheblichen Einschränkungen der Mobilität und
großen Ängsten zu kämpfen. "Betroffene Patienten können dann häufig nicht einmal mehr die einfachsten
Dinge des alltäglichen Lebens ausführen. Es sind gravierende Einschnitte in die Lebensqualität der
Krebspatienten. Die effektive Prävention von skelettbezogenen Komplikationen ist daher ein elementarer
Bestandteil einer jeden Therapie.", erklärte Renate Haidinger, 1. Vorsitzende von Brustkrebs
Deutschland e.V., München.
XGEVA®: Präventive Therapie verzögert SRE um 8,2 Monate
Seit kurzem steht XGEVA® als neue und effektive Therapieoption zur Prävention von SRE in allen
soliden Tumoren zur Verfügung. Der Wirkmechanismus des neuen vollhumanen Antikörpers unterscheidet
sich von dem der bisher eingesetzten Bisphosphonate: Die Substanz bremst den Knochenabbau, indem sie
die Reifung von Osteoklasten durch hoch affine und spezifische Bindung an den RANK-Liganden hemmt.
Im Vergleich zur bestehenden Standardtherapie mit Zoledronsäure zeigte sich mit XGEVA® in den drei
Zulassungsstudien eine zusätzliche Verzögerung der SRE bei soliden Tumoren im Median um weitere 8,2
Monate [3, 4]. "Krebspatienten verdienen nicht nur die beste Chemotherapie, sondern auch die beste
Behandlung zur Prävention skelettbezogener Komplikationen und die Aufrechterhaltung einer hohen
Lebensqualität über einen möglichst langen Zeitraum. Die Behandlung muss daher bereits früh einsetzen,
um SRE effektiv hinauszuzögern", erläuterte Prof. Dr. Ingo Diel, Vorsitzender der DOG und Leiter der
Schwerpunktpraxis (SPGO) für gynäkologische Onkologie in Mannheim.
Das Risiko für das Auftreten des ersten SRE reduzierte XGEVA® um 17 % (Hazard Ratio: 0,83;
p< 0,0001 für Überlegenheit). Ebenso erwies sich die Zeit bis zum ersten und folgenden SRE mit
einer Risikoreduktion von 18 % als signifikant länger.
Vor Einführung einer medikamentösen Behandlung entwickelten beispielsweise 64 % der
Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom innerhalb von zwei Jahren SRE.(1) Dieses
Risiko des Auftretens von SRE wurde durch Arzneimittel in mehreren Schritten gesenkt und
liegt nun mit XGEVA® bei 27 %; das ist das bislang niedrigste Risiko [1, 2, 7, 8, 9]. Laut
Prof. Feyer sind daher solche Supportivtherapien, wie mit Denosumab, ein wichtiger Bestandteil
des integrierten Managements bei der Versorgung von Krebspatienten.
XGEVA® verlangsamt Schmerzprogression um fast zwei Monate
SRE verursachen bei Patienten häufig starke Schmerzen und verringern die Mobilität der Betroffenen
erheblich. Die Lebensqualität wird dadurch deutlich beeinträchtigt. Die Behandlung mit XGEVA®
zeigt auch bei der Verzögerung der Schmerzprogression um 55 Tage signifikante Vorteile gegenüber
der Zoledronsäure. Die Zeit bis zum erstmaligen Auftreten von moderaten bis starken Schmerzen
betrug mit XGEVA® 198 Tage, während dies bei der Gabe von Zoledronsäure nur 143 Tage waren [2, 3, 4].
In Folge der besseren Schmerzreduktion und -palliation mussten bei einer Therapie mit Denosumab
auch weniger Patienten von geringeren Analgetika-Dosen auf starke Opioide umgestellt werden.
Für die Betroffenen bedeutet dies eine enorme Erleichterung und einen Zugewinn an Lebensqualität.
Dr. med. Friedrich Overkamp, Vorsitzender der DGHO und Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt
Internistische Onkologie, Recklinghausen sprach sich daher für einen frühzeitigen Einsatz der neuen
Therapieoption aus: "Diese Risiko-Reduktion für SRE um 18 % sowie die verzögerte Schmerzprogression
um fast zwei Monate sprechen für den frühzeitigen Einsatz dieser neuen Therapiemöglichkeit. Ziel
ist eine optimale SRE-Prävention und damit von Anfang an die Aufrechterhaltung einer möglichst
hohen Lebensqualität für einen möglichst langen Zeitraum."
Vorteile durch gute Verträglichkeit und praktische Anwendung
Der Antikörper wird alle 4 Wochen in einer Dosis von 120 mg durch die subkutane Anwendung
rasch und einfach verabreicht. Denosumab wird nicht über die Niere ausgeschieden, daher kann
auf eine Dosisanpassung bei verminderter Nierenfunktion verzichtet werden. Für den behandelnden
Arzt und die Patienten hat XGEVA® noch weitere Vorteile. So traten die Akute-Phase-Reaktionen
unter Denosumab im Vergleich zu Zoledronsäure um 57 % weniger auf [3, 4]. Dazu Prof. Johannes Wolff,
Chefarzt der Urologischen Klinik, AKH Vierssen: "Neben seiner hohen Effektivität zeigt Denosumab
auch ein günstiges Verträglichkeitsprofil. Diese Unabhängigkeit von der Nierenfunktion sowie die
einfache subkutane Anwendung stellen für Arzt und Patient eine maßgebliche Erleichterung dar."
Insgesamt betrachtet war die Anzahl unerwünschter sowie schwerwiegender unerwünschter Ereignisse
in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Kieferosteonekrosen (ONJ) traten insgesamt in niedriger
Inzidenz (1-2 % der Patienten) und mit keinem statistisch signifikanten Unterschied zwischen den
beiden Studienarmen auf. Unter XGEVA® wurde häufiger eine Hypokalzämie beobachtet, die aber meist
nicht symptomatisch oder mit klinischen Folgen verbunden war. Darüberhinaus ist bei der
Verabreichung von XGEVA® eine begleitende Kalzium- und Vitamin D-Therapie vorgeschrieben.
Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben waren in den Behandlungsgruppen in allen
drei Studien vergleichbar [3, 4, 10].
Im Rahmen der Akademie Knochen und Krebs kamen die Experten zu der gemeinsamen Schlussfolgerung,
dass Denosumab einen neuen Meilenstein in der Prävention und Therapie von Knochenmetastasen solider
Tumoren darstellt. Der vollhumane Antikörper senkt das Risiko für Skelettkomplikationen und reduziert
zudem den Bedarf an starken Schmerzmitteln. Im Vergleich zum bisherigen Therapiestandard verlängert
er die Zeit bis zum ersten skelettbezogenen Ereignis und verbessert darüber hinaus die
Schmerzprävention signifikant.
Referenzen
Quelle: Pressekonferenz „Je früher desto besser: Effektive Prävention von skelettalen Komplikationen
von Anfang an“ anlässlich der 3. Akademie Knochen und Krebs, am 04. Mai 2012 in München.
Veranstalter: Amgen GmbH.
[1] Oglesby A et al. ISPOR, Athen 2008, Abstract PCN54
[2] Cleeland CS, et al. 2010. Ann Oncol 21:8s (Abstract 1248P)
[3] Lipton A et al, abstract 1249P, ESMO 2010
[4] Lipton A et al. 2010. Ann Oncol 21(Suppl 8):viii379 [Abstract 1249P]
[5] rki/vfa 2012
[6] Rubens RD, Coleman RE. 1995. Bone metastases. In: Abeloff MD, Amitage JO, Lichter AS, Niederhuber JE, eds.
Clinical Oncology. New York: Churchill Livingstone, 1995:643-65
[7] Lipton A et al. 2000. Cancer 88:3033-37
[8] Rosen LS, et al. 2003. Cancer 100:36-43
[9] Stopeck A, et al. ECCO/ESMO 2009, Abstract 2LBA
[10] Lipton A et al. 2010. Ann Oncol 21(Suppl 8):viii379 [Abstract 1249P]
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