Ergebnisse der PROSPER-Studie zeigen ein medianes metastasenfreies Überleben (MFS) von 36,6 Monaten für Enzalutamid plus Androgenentzugstherapie (ADT) vs. 14,7 Monaten bei Männern, die mit Placebo plus ADT behandelt wurden [1].
Astellas Pharma gab vor Kurzem bekannt, dass der Ausschuss für
Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelbehörde ein positives Votum für die
Erweiterung des Anwendungsgebietes von Xtandi™ (Enzalutamid) verabschiedet hat; die
beantragte Zulassungserweiterung bezieht sich auf erwachsene Männer mit nicht
metastasiertem kastrationsresistentem Hochrisiko-Prostatakarzinom (nmCRPC) [2]. Im Falle
einer Genehmigung durch die Europäische Kommission (EC) wird Enzalutamid einer der
ersten Wirkstoffe sein, die für die Behandlung dieses kritischen Krankheitsstadiums, bei dem
derzeit noch ein erheblicher, ungedeckter medizinischer Bedarf besteht, zugelassen sind.
Enzalutamid wurde zuerst im Juni 2013 durch die EC zugelassen und ist aktuell angezeigt zur
Behandlung erwachsener Männer mit metastasiertem kastrationsresistentem
Prostatakarzinom (mCRPC) mit asymptomatischem oder mild symptomatischem Verlauf nach
Versagen der Androgenentzugstherapie (ADT), bei denen eine Chemotherapie klinisch noch
nicht indiziert ist oder deren Erkrankung während oder nach einer Chemotherapie mit
Docetaxel fortschreitet [3].
Das Votum des CHMP beruht auf den Ergebnissen der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie
PROSPER, in der Enzalutamid plus ADT versus Placebo plus ADT bei Patienten mit nmCRPC
und rasch ansteigendem PSA (Prostataspezifisches Antigen)-Spiegel geprüft wurde [1]. Der
primäre Studienendpunkt war definiert als Zeitpunkt bis zum Auftreten von Metastasen, sog.
metastasenfreies Überleben (MFS). Das mediane MFS lag bei 36,6 Monaten für Männer, die
Enzalutamid plus ADT erhielten, im Vergleich zu 14,7 Monaten mit Placebo plus ADT
(n=1.401; HR=0,29 [95 % CI: 0,24–0,35]; p<0,001) [1].
Die Ergebnisse der PROSPER-Studie deuteten darauf hin, dass das Risiko für eine
radiographische Progression oder Tod bei Männern mit nmCRPC und rasch ansteigendem
PSA-Spiegel im Vergleich zu Placebo plus ADT um 71% gesenkt wird (HR=0,29 [95% CI:
0,24–0,35]; p<0,001) [1]. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse aller Schweregrade (10%
der Patienten und mehr) bei Enzalutamid plus ADT versus Placebo plus ADT waren: Fatigue
(33% vs. 14%), Hitzewallungen (13% vs. 8%), Hypertonie (12% vs. 5%), Übelkeit (11%
vs. 9%), Stürze (11% vs. 4%), Schwindel (10% vs. 4%) und verringerter Appetit (10% vs.
4%) [1]. Diese Ergebnisse wurden in der Juniausgabe 2018 des New England Journal of
Medicine publiziert [1].
Das positive Votum des CHMP wird nun durch die EC geprüft, in deren Zuständigkeit die
Zulassung von Arzneimitteln in den 28 europäischen Mitgliedsstaaten plus Island, Norwegen
und Liechtenstein fällt. Die EC, die gewöhnlich der Empfehlung des CHMP folgt, wird ihre
endgültige Entscheidung voraussichtlich im letzten Quartal 2018 treffen.
Referenzen:
[1] Hussain M, et al. 2018. Enzalutamide in men with nonmetastatic castration-resistant
prostate cancer. N Engl J Med. 378:2465–2474.
[2] European Medicines Agency. CHMP Positive Opinion: Xtandi. Verfügbar unter:
http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Summary_of_opinion/human/002639/WC500255611.pdf . Letzter
Zugriff im September 2018.
[3] European Medicines Agency. Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels: Xtandi 40 mg Weichkapseln. Verfügbar
unter:
https://www.medicines.org.uk/emc/product/3203/smpc . Letzter Zugriff im September 2018.
Quelle: Astellas Pharma GmbH
Oktober 2018 |
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