Suizidrisiko nach Prostatakrebs-Diagnose

Die außergewöhliche Belastung, die eine Prostatakrebs-Diagnose mit sich bringt, könnte zu einem erhöhten Suizidrisiko führen oder die kardiovaskuläre Sterblichkeit erhöhen.

In der Kohortenstudie wurden 342.497 Patienten aus dem Surveillance, Epidemiology, and End Results (SEER)-Programm, die zwischen 1979 und 2004 mit einer Prostatakrebs-Diagnose konfrontiert waren, in den ersten 12 der Diagnosestellung folgenden Kalendermonaten nachverfolgt. In der Kohorte begangen währen des Follow-up 148 Männer Selbstmord und 6.845 starben an einer kardiovaskulären Krankheit.

Prostatakrebs-Patienten hatten im ersten Jahr nach der Diagnosestellung ein erhöhtes Selbstmordrisiko (Standardisierte Mortalitätsrate [SMR] 1,4; 95%CI 1,2–1,6). Dieses Risiko war insbesondere während der ersten drei Monate nach der Diagnose sehr hoch (SMR 1,9; 95%CI 1,4–2,6).

Das Risiko, an einer kardiovaskulären Krankheit zu sterben, war im ersten Monat nach der Diagnosestellung am höchsten (SMR 2,05; 95%CI 1,89–2,22). Für Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs war das Risiko besonders hoch (SMR 3,22; 95%CI 2,68–3,84).

Bei Männern, die mit einer Prostatakrebs-Diagnose konfrontiert waren, wurde ein erhöhtes Suizidrisiko ermittelt.

Darüber hin­aus war das Risiko an einer kardiovaskulären Krankheit zu sterben insbesondere bei Patienten mit metastasierter Krankheit signifikant erhöht.

Fang F, Keating NL, Mucci LA, et al. 2010. Immediate risk of suicide and cardiovascular death after a prostate cancer diagnosis: cohort study in the United States. J Natl Cancer Inst 102:307–314.

Mai 2010   red.