Prostatakrebs
Kleine Prostata weist auf “high grade”-Tumor bei abschließender Pathologie hin


Das Ergebnis der Prostate Cancer Prevention Trial konnte dahingehend interpretiert werden, dass zwischen kleinem Prostatavolumen und „high grade“-Prostatakrebs ein Zusammenhang besteht. Auch wenn vielfach andere Erklärungen bevorzugt wurden, ließen sich Übereinstimmungen mit den Befunden mehrerer Kohortenstudien nicht wegdiskutieren. In einer aktuellen Analyse wurde anhand der Daten einer Vielzahl von Prostataresektionen die Hypothese überprüft, wonach kleine Prostatae im Zusammenhang mit „high grade“-Prostatakrebs bei der abschließenden Pathologie stehen.

Anhand der Datenbank des Vanderbilt University Medical Center wurden Unterlagen von 2.880 Prostatakrebs-Patienten ausgewertet, die sich zwischen 2000 und 2008 einer radikalen Prostatektomie unterzogen hatten.

Höheres Alter, höheres PSA und ein späteres Jahr der Operation, standen im Zusammenhang mit einer großen Prostata. Das Prostatavolumen war signifikant aber nicht linear mit dem klinischen Stadium und dem Gleason Score assoziiert. Bei Männern mit einer kleinen Prostata bestand die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer hochmalignen Erkrankung, der extraprostatischen Tumorausbreitung und von positiven Operationsrändern. Die Wahrscheinlichkeit eines „high grade“-Tumors nahm von den kleinsten zu den größten Prostatavolumina um ca. 15 % ab.

Bei Männern mit einer kleinen Prostata wurden im resektierten Gewebe bei der abschließenden Histopathologie überproportional häufig „high grade“-Karzinome (Gleason Score 7 oder darüber) vorgefunden.

Ließe sich bereits aus dem Prostatavolumen auf klinisch relevanten Prostatakrebs schließen, könnten daraus unter Umständen Erkenntnisse für Therapieentscheidungen gewonnen werden.

Newton MR, Phillips S, Chang SS, et al. 2010. Smaller prostate size predicts high grade prostate cancer at final pathology. J Urol 184:930-937.

September 2010   red.