Der mammmalian target of rapamycin (mTOR)-Inhibitor Temsirolimus hat bei Patienten mit Nierenzellkrebs und
schlechten Prognosekriterien Aktivität in der First-line-Therapie bewiesen. Inwieweit die Substanz auch
nach Versagen eines vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF)-Inhibitors effektiv ist, wurde anhand
von Patienten aus vier Zentren in Kanada und den USA analysiert.
Bei der Durchsicht von Krankenberichten aus dem Torisel Compassionate Use Program wurden insgesamt 87 Patienten
mit metastasiertem Nierenzellkarzinom identifiziert, die mit Temsirolimus behandelt worden waren, nachdem sie
unter der Therapie mit zumindest einem VEGF-Inhibitor einen klinischen oder radiologischen Progress erlitten
hatten. Den meisten Fällen lagen intermediäre bis schlechte Prognosefaktoren zugrunde.
Nach RECIST-Kriterien war eine objektive Ansprechrate von 5% und eine stabile Krankheit bei 65% der Patienten
beobachtet worden. Die mediane Zeit bis zur Progression hatte 3,9 Monate und das mediane Gesamtüberleben 11,2 Monate
betragen. Bei Patienten mit einer schlechten Prognose war eine kürzere Zeit bis zur Progression registriert worden
als beim Durchschnitt der 87 Patienten. Die Anzahl zuvor eingesetzter VEGF-Inhibitoren hatte keinen Einfluss auf
die Zeit bis zur Progression.
Toxizitäten mit schwerwiegenden Ereignissen umfassten überwiegend Hyperglykämie und nichtinfektiöse Pneumonitis.
Die Rate an Hyperglykämien – einschließlich der Verschlechterung eines bestehenden Diabetes mellitus – betrug 33%.
Eine nichtinfektiöse Pneumonitis wurde in 11% der Fälle registriert.
Bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom und intermediären bis schlechten Prognosefaktoren, die nach
Versagen von mindestens einem VEGF-Inhibitor wöchentlich Temsirolimus i.v. erhielten, wurde eine mediane Zeit bis
zur Progression von nahezu vier Monaten registriert.
Die Toxizität wurde als vorhersehbar aber durchaus beherrschbar eingestuft.
MacKenzie MJ, Rini BI, Elson P, et al. 2011. Temsirolimus in VEGF-refractory metastatic renal cell carcinoma.
Ann Oncol 22:145-148.
Februar 2011
red.