BPH: Transurethrale Vaporesektion der Prostata per Thulium Laser vs. TURP
 
Benigne Prostataobstruktion (Prostatahyperplasie) ist das übliche Ergebnis einer Prostatavergrößerung und kann LUTS verursachen, ebenso eine Harnretention, beides mit einschneidendem Effekt auf die Lebensqualität der betroffenen Männer. Eine Operation zur Beseitigung der Obstruktion ist indiziert, wenn Medikamente nicht helfen und um vor Komplikationen zu schützen, die mit einer gutartigen Prostataobstruktion einhergehen. Beide Symptome betreffen etwa 3% der Männer zwischen 45 und 49 Jahren (in UK) und steigern sich auf mehr als 30% bei Männern über 85 Jahre. Wegen des zunehmenden Älterwerdens in der Bevölkerung werden auch die Patienten mit Prostataobstruktion zunehmen, ebenso die entsprechenden Operationen.

Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) ist der Standardeingriff bei benigner Prostataobstruktion. Bei der transurethralen Vaporesektion der Prostata per Thulium Laser (ThuVARP) handelt es sich um ein Verfahren, das Vorteile gegenüber der TURP verspricht inklusive weniger Komplikationen und kürzerer Krankenhausaufenthalt. Aktuell sollte in der Studie herausgefunden werden, ob TURP oder ThuVARP bei Männern mit LUTS oder sekundärer Urin-Retention bei benigner Prostatahyperplasie äquivalent sind.

Teilnehmer und Methoden

Studienteilnehmer waren 410 Männer aus sieben britischen Krankenhäusern, sie wurden randomisiert in jeweils 205 für ThuVARP bzw. TURP. Alle Männer litten unter LUTS oder Urin-Retention. Die Patienten wussten nicht, mit welcher Methode sie behandelt wurden. Wichtig war das Ergebnis des Qmax und der IPSS 12 Monate nach dem Eingriff.

Ergebnisse

Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt aller Studienteilnehmer (beide Gruppen) lag bei 48 Stunden. Mindesten eine Komplikation hatten 91 (45%) von 204 Patienten der TURP-Gruppe und 96 (47%) von 203 Patienten in der ThuVARP-Gruppe. TURP und ThuVARP waren äquivalent hinsichtlich der IPSS 12 Monate nach dem Eingriff, doch TURP war hinsichtlich Qmax der ThuVARP-Methode überlegen. Die angekündigten Vorteile der ThuVARP-Therapie hinsichtlich kürzeren Krankenhausaufenthaltes und Komplikationen wurden nicht beobachtet.

Fazit

• Mit dem Anstieg der Lebenserwartung nehmen auch die Probleme der Prostataobstruktion sowie die notwenigen operativen Eingriffe zu.
• Beide Methoden TURP und Thulium Laser Vaporesektion sind sicher und effizient, wobei TURP eine seit Jahren gängige und erfolgreiche Methode ist. Vorteile für die ThuVARP-Methode, für die die meisten Ärzte geschult werden müssen, wurden in dieser Studie nicht beobachtet.

Hashim H, et al. 2020. Thulium laser transurethral vaporesection of the prostate versus transurethral resection of the prostate for men with lower urinary tract symptoms or urinary retention (UNBLOCS): a randomised controlled trial. Lancet 396 (10243): 50-61.


Helga Vollmer, München



Oktober 2020

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