Oktober 2010 
 
Metaanalyse: Testosteron und metabolisches Syndrom

  Das metabolische Syndrom ist vielfach mit der Entwicklung eines Hypogonadismus verbunden. Doch auch wenn dieser Zusammenhang inzwischen sehr gut nachgewiesen ist, kann die Rolle einer Testosteron-Substitutionstherapie beim metabolischen Syndrom noch nicht im gleichen Maße dokumentiert werden. Diesbezüglich wurden anhand von Querschnitts- und prospektiven Studien die Verbindung von Testosteron und metabolischem Syndrom systematisch analysiert und zugleich aus randomisierten, kontrollierten Studien eine Metaanalyse zu metabolischen Effekten einer Testosteron-Substitutionstherapie angefertigt (Corona G, et al. 2010):

  Das metabolische Syndrom (viszerale Adipositas, hohe Triglyzeride/niedriges HDL-Cholesterin, Hyperglykämie, und Hypertonie) gilt als Symptom-Cluster zur Erkennung von Personen mit erhöhten Risiken für Diabetes und kardiovaskuläre Krankheiten.

  Insgesamt 20 publizierte (13 Querschnitts-, 3 longitudinale und 4 randomisierte, kontrollierte) Studien und eine nicht publizierte randomisierte, kontrollierte Studie wurden identifiziert und ausgewertet.

  Patienten mit metabolischem Syndrom hatten im Vergleich zu gesunden Männern signifikant niedrigere Serum-Testosteronspiegel – ungeachtet der jeweils verwendeten Definition eines metabolischen Syndroms. Gleiches galt bei gesonderter Analyse von Männern mit und ohne erektile Dysfunktion.
      In einer Meta-Regressionsanalyse wurde ein verstärkter Abfall des Testosteronspiegels bei Diabetikern mit metabolischem Syndrom ermittelt.

Die gemeinsame Analyse der randomisierten, kontrollierten Studien ergab einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen einer Testosteron-Substitutionstherapie und der Reduktion des Nüchternblutzuckerspiegels (HOMA-Index), der Triglyzeride und des Bauchumfangs. Zudem wurde eine Erhöhung des High Density Lipoprotein (HDL)-Spiegels beobachtet. Keine Signifikanz wurde für die Reduktion des Gesamtcholesterins, des Blutdrucks und des Body Mass Index errechnet.

Die Autoren fassen die Ergebnisse der Metaanalyse kurz und bündig zusammen: testosterone = more fitness, less fatness.
  Zugleich werden weitere randomisierte, kontrollierte Studien zur Testosteronsubstitution bei metabolischem Syndrom angemahnt.

Corona G, Monami M, Rastrelli G et al. 2010. Testosterone and metabolic syndrome: a meta-analysis study. J Sex Med doi: 10:1111j.1743-6109.2010.01991.x.
 

 Oktober 2010

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Referat: jfs