Bei hypogonadalen Männern ist die Knochenmineraldichte gegenüber der bei eugonadalen
Altersgenossen vermindert und auch die trabekuläre Knochenstruktur zeigt Erosionserscheinungen.
Mit Hilfe eines hochauflösenden bildgebenden Verfahrens sollte aktuell untersucht werden, ob
sich bei schwergradig hypogonadalen Männern die trabekuläre Architektur unter einer
Testosteron-Substitutionstherapie verbessert (Benito M, et al. 2005):
Osteoporose ist sowohl durch eine verminderte Knochenmineraldichte als auch durch eine erodierte
trabekuläre Architektur von Knochen charakterisiert. Letzteres macht sich zunächst in einer Durchlöcherung
der plättchenförmigen Trabekel bemerkbar. In der Folge degenerieren die Trabekel zu dünnen
stäbchenförmigen Strukturen, die letztlich auch ihre Kontinuität verlieren. Hierdurch
büßt der Knochen an Stabilität ein, und das Risiko von Frakturen steigt.
Nach 6, 12 und 24 Monaten der Behandlung schwergradig hypogonadaler Männer (n = 10)
mit Testosteron-Gel wurden die trabekuläre Struktur der distalen Tibia mittels
Magnetresonanz-Tomographie und die Knochenmineraldichte in der Wirbelsäule wie
auch der Hüfte mittels Dual-Energy X-Ray Absorptiometry (DEXA) untersucht. Das
Auflösungsvermögen der Kernspinresonanz-Tomographie ist groß genug, um bei aufeinanderfolgenden
Untersuchungen architektonische Knochenparameter an der gleichen Stelle vergleichen zu können.
Die trabekuläre Erosion ist reversibel
Diejenigen Meßgrößen in der Kernspinresonanz-Tomographie, aus denen sich die
Qualität der trabekulären Struktur erkennen läßt – wie insbesondere
das Verhältnis von glatter Oberfläche zu Krümmungen – verbesserten
sich unter der Testosteron-Substitution signifikant. Der topologische Erosionsindex
verringerte sich um 7,5 %.
Bei einer Testosteron-Substitution erhöht sich nicht nur die Knochenmineraldichte,
sondern es verbessert sich auch die für die Festigkeit des Knochens ausschlaggebende trabekuläre Architektur.
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