Verletzungen beim Fußball werden in akute traumatische Ergeignisse und solche durch
Überbeanspruchung unterteilt. In Zusammenarbeit mit der UEFA wurden aktuell Häufigkeit und Art von
Belastungsfrakturen sowie diesbezügliche Risikofaktoren bei Profifußballern prospektiv untersucht
(Ekstrand J, Torstveit MK, 2010):
Belastungsfrakturen entstehen durch wiederholte submaximale Beanspruchung, die allmählich zur Ermüdung
der Stabilität der trakektoriellen Knochenstruktur
führen.
Die Studienpopulation bestand aus drei europäischen Kohorten: 24 Teams der UEFA Champions League (UCL),
15 Teams der ersten schwedischen Liga (SWE) und 15 Profiteams, die ihre Spiele regelmäßig auf Kunstrasen
austragen (KUN). Von den 54 Mannschaften mit zusammen 2.379 Spielern wurden insgesamt 189 Teams x Saisons
analysiert.
Alles in allem wurden während 1,18 Millionen Stunden Exposition auf dem Spielfeld 51 Belastungsfrakturen
registriert. Daraus resultiert eine Inzidenz von 0,04 Verletzten/1.000 h. Somit ist in einer Mannschaft
mit 25 Spielern in jeder dritten Saison mit einer Belastungsfraktur zu rechnen. Betroffen sind insbesondere
jüngere Spieler. Als Risikofaktor konnte ein exzessives prä-saisonales Training ausgemacht.
Belastungsfrakturen traten ausschließlich in den unteren Extremitäten auf, wobei in 78% der Fälle der
fünfte Metatarsalknochen betroffen war. Die Ausfallzeiten bei Knochenbrüchen betrugen zwischen
drei und fünf Monaten.
Belastungsfrakturen bei Profifußballern betreffen überwiegend jüngere Spieler nach intensivem
prä-saisonalem Training. Sie sind insgesamt aber relativ selten.
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Die Autoren meinen, dass Veränderungen des auf die Knochen einwirkenden Gewichts als wahrscheinlichste
Ursache für Belastungsfrakturen in Frage kommen.
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