Epidemiologische Daten belegen, dass Induratio penis plastica (IPP) bei Patienten mit
Diabetes mellitus Typ 2 signifikant vermehrt auftritt. Anhand einer retrospektiven Analyse wurde nach einer Verbindung zwischen
der Kompensation eines Diabetes bei Patienten mit nicht kompensiertem/bislang undiagnostiziertem
Diabetes und IPP gefahndet
(Cavallini G, Paulis G, 2013):
Hyperglykämie bedingt die exzessive Ablagerung von Kollagen und extrazellulärer Matrix bei Verlust funktioneller Zellen.
Gewebsfibrose resultiert unter anderem aus der Anhäufung von Myofibroblasten in der Tunica albuginea.
In der Analyse wurden 36 Männer mit IPP und bis dahin nicht kompensierten Diabetes und 32 nicht diabetische IPP-Patienten
hinsichtlich des Verlaufs der Peniserkrankung verglichen.
Bei den Diabetikern erfolgte eine Zweitbegutachtung der IPP ca. 4 Monate nach Erreichen der Diabetes-Kompensation,
ohne dass zwischenzeitlich eine IPP-Behandlung stattfand.
Die Kontrollen unterzogen sich zwei Untersuchungen zu Beginn der Studie und nach ca. 30 Wochen ohne IPP-Therapie.
Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem Blutzuckerspiegel vor der antidiabetischen Therapie und
der Verkleinerung des Plaques nach Diabetes-Kompensation. Andererseits wurde bei den nicht diabetischen Kontrollen eine
Vergrößerung der Plaques registriert, so dass von der Progression der Krankheit ausgegangen werden kann.
Die Peniskrümmung veränderte sich in beiden Gruppen zwar nur geringfügig, aber der Unterschied zwischen Diabetikern und
Kontrollen war statistisch signifikant – Abnahme bzw. Zunahme der Peniskrümmung.
Es kann bezweifelt werden, dass der Unterschied klinisch relevant ist.
Wesentlich für die Patienten ist allerdings die Verbesserung der Schmerzsituation bei Diabetes-Kompensation. In der
Kontrollgruppe ergab sich hingegen keine Veränderung. Die erektile Funktion erfuhr in beiden Gruppen keine
signifikante Verbesserung.
Nach Diabetes-Kompensation und/oder Antidiabetes-Therapie bessern sich die Symptome im Zusammenhang
mit Induratio penis plastica bei bislang unkompensierten/undiagnostizierten Diabetikern.
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Die Untersuchung hat darüber hinaus gezeigt, dass IPP nicht selten als Wegbereiter für die Diabetes-Diagnose
fungiert.
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