Hypogonadalen Männern mit Symptomen eines Testosteronmangels
steht jetzt auch in Deutschland Testosteron-Gel zur Verfügung,
um den Testosteron-Spiegel wieder konstant in den physiologischen
Bereich anzuheben. Diese anwenderfreundliche Präparation hilft
Vorbehalte zu überwinden, die bislang gegenüber einer
Androgen-Substitution bestehen. Allerdings möchte man sicher
sein, dass über einen Hautkontakt nicht Frauen und Kinder "mit
behandelt werden".
Dieser Aspekt der Sicherheit einer Applikation von Testosteron-Gel
war Gegenstand einer Untersuchung, bei der ein sogar 2,5 %iges Testosteron-Gel
getestet wurde. Das Verbleiben von Testosteron-Gel auf der Haut
von Probanden wurde zeitabhängig untersucht. Zur Bestimmung,
inwieweit sich Testosteron von einer Person auf eine andere übertragen
lässt, stellten sich Männer zur Verfügung, deren
endogene Testosteron-Produktion vorübergehend supprimiert worden
war. Eine Androgenisierung anderer Personen ist nicht zu befürchten
(Rolf et al. 2002):
Nach zehn Minuten ist die Aufnahme
in die Haut praktisch abgeschlossen
Zehn Minuten nach der Applikation des Testosteron-Gels kann von der
nicht gewaschenen Auftragstelle mit einem Alkohol-getränkten Wattebausch
etwa 60 % des Wirkstoffs aufgenommen werden. Der Prozentsatz des auf
der Haut verbliebenen Testosterons verändert sich über acht Stunden
nur geringfügig (Abb.). Sehr viel weniger Testosteron lässt sich zurückgewinnen,
wenn die Haut vor dem Abreiben mit Alkohol gewaschen wurde.
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Prozentsatz des aufgetragenen Testosterons, der nach der angegebenen
Zeit mit einem Alkohol-getränkten Wattebausch von der Haut abgenommen
werden kann (nach Rolf et al. 2002). |
Von dem nach dem Einziehen auf der Haut verbliebenen Testosteron
lassen sich ca. 3 % durch Hautkontakt übertragen. Es ist jedoch
fraglich, ob dieses übertragene Testosteron die Haut permiieren
kann. Durch Hautkontakt
übertragenes Testosteron erhöht den Serum-Testosteronspiegel nicht
Als "Empfänger" des Testosteron-Gels via Hautkontakt fungierten
sicherheitshalber Männer, deren hypophysäre und gonadale Funktionen
durch Injektion von 400 mg NETE unterdrückt waren. Durch diese Behandlung
werden Schwankungen des Serum-Testosteronspiegels minimiert.
Eine Erhöhung der Serum-Testosteronkonzentration war bei den "Empfängern"
nicht feststellbar, gleich ob sich die "Überträger" vor
dem Hautkontakt gründlich gewaschen hatten oder nicht.
Alkohol oder vergleichbare Substanzen sind erforderlich, damit
Testosteron in das Stratum corneum der Epidermis eindringen kann.
Nachdem sich die Trägersubstanz verflüchtigt hat, kann überschüssiger,
der Haut anhaftender Wirkstoff abgewaschen werden, da das Testosteron
ohne den Vermittler Alkohol auf der Haut praktisch inert ist und
somit auch für andere Personen kein Gesundheitsrisiko darstellt.
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