Phosphodiesterase-5 (PDE5)-Inhibitoren bewirken im Genitaltrakt eine verbesserte Relaxation der glatten
Muskelzellen. Daher eignen sie sich unter Umständen nicht nur zur medikamentösen Therapie der erektilen Dysfunktion,
sondern haben auch das Potential zur Besserung von Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS) infolge einer
benignen Prostatahyperplasie (BPH). Diesbezüglich wurde untersucht, inwieweit der PDE5-Hemmer Vardenafil
LUTS bei Männern mit BPH bessern, und damit verbunden die Lebensqualität der Patienten verbessern kann
(Stief CG, et al. 2007):
In glatten Muskelzellen des fibromuskulären Stromas aus der Übergangszone der menschlichen
Prostata wurden zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) und Isoformen der cGMP-abhängigen
Proteinkinase-1 nachgewiesen. Das ist ein Indiz für eine Rolle der Stickstoffmonoxid (NO)/cGMP-Reaktionskaskade
bei der Regulierung der Kontraktilität der glatten Muskulatur in der menschlichen Prostata
(Waldkirch ES, et al. 2007).
In der randomisierten, doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Studie wurden 221 Männer (45-64 Jahre),
die seit mindestens 6 Monaten an Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS) litten, und einen International
Prostate Symptoms Score (IPSS) ≥12 hatten, 8 Wochen lang mit Vardenafil 10 mg BID (n = 108)
oder Plazebo (n = 113) behandelt. Veränderungen von der Ausgangssituation wurden mittels IPSS
und dem UROLIFE Quol 9 Score (Fragebogen zur Lebensqualität bei BPH) ermittelt.
Besserung der LUTS und verbesserte Lebensqualität
Der mittlere IPSS verbesserte sich in der Vardenafil-Gruppe (5,9 Punkte) deutlich stärker als in der
Plazebo-Gruppe (3,6 Punkte). Vardenafil führte auch zu signifikanten Verbesserungen in den Skalen für
obstruktive Symptome (3,2 versus 1,9 Punkte) und irritative Symptome (2,6 versus 1,7 Punkte).
In der Vardenafil-Gruppe wurde auch eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität registriert (p<0,0001 im
Vergleich zu Plazebo). Signifikante Verbesserungen ergaben sich insbesondere in der Wahrnehmung des Sexuallebens.
Wie bei einem PDE5-Hemmer nicht anders zu erwarten, waren die Verbesserungen im IIEF-Score mit
7,5 Punkten bei Vardenafil gegenüber Plazebo 1,5 Puunkte am deutlichsten ausgeprägt.
Unter der Behandlung mit Vardenafil kam es zu einer signifikanten Besserung von BPH-verursachten
LUTS, sowie einer verbesserten Lebensqualität.
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Über gemeinsame ätiologische Faktoren von erektiler Dysfunktion und benigner Prostatahyperplasie bzw.
Symptomen des unteren Harntraktes kann gegenwärtig nur spekuliert werden. Diskutiert werden ein NO-Mangel
in den Beckenorganen und modulatorische PDE5-Effekte an der sensorischen Innervation.
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Stief CG, Porst H, Evers T, Ulbrich E. 2007.
Vardenafil in the treatment of symptomatic benign prostatic hyperplasia. AUA abstract #1565.
Waldkirch ES, Ückert S, Langnäse K, et al. 2007.
Immunohistochemical distribution of cyclic GMP-dependent protein kinase-1 in
human prostate tissue. Eur Urol Feb 12, 17329019.
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