Juli 2013 
 
Enuresis in der Kindheit mit Ejaculatio praecox im Mannesalter assoziiert

  In einer vorausgegangenen Studie war ermittelt worden, dass Männer mit lebenslanger Ejaculatio praecox vermehrt in der Kindheit von monosymptomatischer Enuresis betroffen waren. Aktuell wurde diesbezüglich die intravaginale ejakulatorische Latenzzeit (IELT) dieser Männer mit der von Männern ohne zurückliegende Enuresis verglichen, und die IELT mit Dauer und Schwere der Enuresis in Beziehung gesetzt (Gokce A, Halis F, 2013):

  Die Definition der lebenslangen Ejaculatio praecox bezieht sich auf Fälle, bei denen vom ersten sexuellen Verkehr an praktisch jedes Mal der Samenerguss bereits vor der vaginalen Penetration oder innerhalb ca. einer Minute danach stattfindet.

  Die prospektive Untersuchung erfolgte mit 49 gesunden Männern mit monosymptomatischer Enuresis in der Kindheit und 49 Kontrollprobanden ohne Enuresis in der Kindheit. Alle Teilnehmer wurden gebeten, die IELT mit ihrer Partnerin anhand einer Stoppuhr zu ermitteln. Sie mittelten jeweils 4 IELTs.

  Die Männer in beiden Gruppen waren im Mittel knapp 34 Jahre alt. In der Enuresis-Gruppe waren 4 von schwerer, 31 von moderater und 14 von leichter Enuresis betroffen gewesen. Ihre mittlere IELT wurde mit 197 Sekunden erfasst, gegenüber 427 Sekunden bei den Männern ohne Eneuresis-Vergangenheit.
      Die Verkürzung der IELT war signifikant von der Schwere der Enuresis abhängig. Sie lag bei moderater Enuresis 146 Sekunden unter der bei leichter Enuresis. Bei den schweren Fällen waren das 303 Sekunden. Die IELT nahm auch mit der Dauer der ehemaligen Enuresis ab.

Die intravaginale ejakulatorische Latenzzeit war bei Männern mit monosymptomatischer Enuresis in der Kindheit gegenüber der bei Kontrollprobanden signifikant kürzer.
  Der Zusammenhang zwischen lebenslanger Ejaculatio praecox und monosymptomatischer Enuresis wird in Serotonin-Einflüssen vermutet. Der Neurotransmitter spielt eine wichtige Rolle sowohl bei der Ejakulation als auch bei der Miktionskontrolle. Die unzureichende Verarbeitung inhibitorischer Signale im Zentralnervensystem könnte dem Unvermögen der Zurückhaltung der Ejakulation und der Miktion zugrunde liegen.

Gokce A, Halis F 2013.  Childhood enuresis is associated with shorter intravaginal ejaculatory latency time in healthy men. J Urol 189:2223-2228.
 

 Juli 2013

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Referat: jfs