Bei der Entwicklung eines metabolischen Syndroms spielen Substanzen wie Glukose und Lipide
eine Rolle, die von einer verfetteten Leber im Übermaß produziert werden. Es ist aber nicht bekannt,
welcher Zusammenhang zwischen dem Leberfett und einem metabolischen Syndrom besteht, und welche
klinisch verfügbaren Parameter mit dem Fettgehalt der Leber korrelieren (Westerbacka J, et al. 2007):
Verschiedene Bestandteile des metabolischen Syndroms korrelieren mit dem Fettgehalt der Leber.
Die nicht durch Alkoholabusus verursachte Anhäufung von Fett in der Leber steht im Zusammenhang mit
Insulinresistenz.
Die Prävalenz einer Fettleber steigt in Abhängigkeit von Adipositas. Allerdings kann der Fettgehalt
der Leber in einer Gruppe von Personen mit ähnlichem BMI erheblich variieren.
An der Studie beteiligten sich 271 Nichtdiabetiker im Alter von 20 bis 65 Jahren (109 Männer, 162 Frauen).
Das Vorliegen eines metabolischen Syndroms wure anhand der kriterien der International Diabetes
Fereation festgestellt:
- Taillenumfang: Männer ≥ 94 cm; Frauen ≥ 80 cm,
sowie mindestens zwei weiteren Faktoren:
- Serum-Triglyzeride ≥ 1,70 mmol/l oder eine die Triglyzeride senkende Medikation,
- Serum-HDL-Cholesterin ≤ 1,03 bei Männern und ≤ 1,29 mmol/l bei Frauen,
- Systolischer Blutdruck ≥ 130 mmHg oder diastolischer Blutdruck ≥ 85 mmHg oder kurz zuvor diagnostizierter Bluthochdruck,
- Nüchternblutzucker ≥ 5,6 mmol/l oder kürzlich diagnostizierter Diabetes.
Der Fettgehalt der Leber wurde mittels Protonen-Spektroskopie gemessen.
Vierfach höherer Fettgehalt der Leber bei metabolischem Syndrom
Nach Adjustierung für Alter und BMI hatten Männer einen jeweils signifikant höheren Fettgehalt
der Leber, Anteil intraabdominalen Fettes, Blutdruck und Spiegel an Serum-Aminotransferasen.
Im Studienkollektiv hatten 116 Personen (43 %) ein metabolisches Syndrom. Ihr Fettgehalt der
Leber betrug im Mittel 8,2 %. Bei den Teilnehmern ohne metabolisches Syndrom wurde ein
mittlerer Fettgehalt der Leber von 2,0 % registriert. Dieser Unterschied blieb auch nach Adjustierung
für Alter, Geschlecht und BMI signifikant.
Personen mit zwei Komponenten des metabolischen Syndroms hatten einen durchschnittlichen
Fettgehalt der Leber von 6,3 %. Bei drei Komponenten waren es 8,2 % und bei vier Komponenten
15,5 %.
Der Fettgehalt der Leber korrelierte signifikant mit Serum-Aminotransferasen (Alanin- und
Aspargin-Aminotransferase). Die höchsten Korrelationen ergaben sich aber für das
C-reaktive Protein und den Nüchtern-Insulinspiegel.
Der Fettgehalt der Leber ist bei Personen mit metabolischem Syndrom signifikant höher als
bei Personen ohne metabolisches Syndrom.
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Die Ergebnisse der Studie sind ein starkes Indiz dafür, dass Personen – ob adipös
oder nicht adipös –, die übermäßig viel Fett in der Leber speichern, diejenigen sind,
bei denen sich ein metabolisches Syndrom entwickelt.
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