Unter starken Zigarettenrauchern sind Männer häufiger vertreten als Frauen.
Diesbezüglich wurde im Rahmen der MONICA/CORA Augsburg Umfragen untersucht, durch welche
Faktoren dieser geschlechtsspezifische Unterschied des Zigarettenkonsums beeinflusst wird
(Baumert Jens , et al. 2010):
Die WHO schätzt, dass gegenwärtig jährlich etwa 5 Millionen Todesfälle auf Tabakkonsum
zurückzuführen sind. Es gibt Indizien für einen Zusammenhang zwischen Zigarettenkonsum und
kardiovaskulären Krankheiten wie auch verschiedenen Krebsarten.
In verschiedenen Untersuchungen ergab sich ein Zusammenhang zwischen starkem Zigarettenrauchen
und männlichem Geschlecht, einem Alter über 30 Jahre, frühem Beginn mit dem Rauchen, niedrigem
Bildungsgrad sowie urbanem Wohnort.
Die Studienpopulation (25 bis 74 Jahre alt) bestand aus 3.178 Rauchern (1.961 davon Männer),
die täglich Zigaretten konsumierten. Als starke Raucher wurden Teilnehmer mit einem täglichen
Konsum von mindestens 20 Zigaretten definiert.
Im Studienkollektiv wurden insgesamt 1.576 (49,6%) starke Raucher identifiziert, deren Konsum im
Durchschnitt 25,7 Zigaretten betrug. Bei den Männern betrug der Anteil starker Raucher
57,2% und bei den Frauen 37,3%. Der Einstieg in die "Raucherkarriere" erfolgte bei Männern im
mittleren Alter von 17,9 Jahren und bei Frauen im mittleren Alter von 19,7 Jahren.
In der multivariaten Analyse zeigte sich bei Männern kein Zusammenhang zwischen frühem Rauchereinstiegsalter und
der Höhe des späteren Zigarettenkonsums. Bei Frauen bestand hingegen ein solcher Zusammenhang (Abb.).
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Häufigkeit starken Rauchens in Abhängigkeit vom Rauchereinstiegsalter bei Männern und Frauen (Baumert Jens , et al. 2010).
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Unter den Männern, die zum Zeitpunkt der Umfrage jünger und von geringerem Bildungsgrad waren, wurde ein besonders hoher Anteil
an starken Rauchern identifiziert. Eine Assoziation mit starkem Rauchen bestand bei Singles, bei hohem Alkohol- oder Kaffeekonsum
und bei geringer sportlicher Freizeitaktivität.
Bei männlichen starken Zigarettenrauchern bestand kein signifikanter Zusammenhang mit dem
Rauchereinstiegsalter – wohl aber bei Frauen.
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Ungesunde Verhaltensmuster, die während der Adoleszenz angenommen werden, sind späterhin
schwer wieder aufzugeben.
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