Aus Befunden von Querschnittsstudien, wonach Männer mit höherem Gesamttestosteronspiegel
ein weniger atherogenes Lipidprofil aufweisen als Männer mit niedrigem Gesamttestosteronspiegel,
ließ sich auf die Beeinflussung des Fettstoffwechsels durch Testosteron schließen. Diesbezüglich
wurde aktuell untersucht, ob eine niedrige Konzentration an Gesamttestosteron prospektiv mit der
Entwicklung eines ungünstigen Lipidprofils im Zusammenhang steht und das Risiko einer Dyslipidämie erhöht
(Haring R, et al. 2011):
Der Lipidstoffwechsel wird bei Männern durch Testosteron beeinflusst. Ein niedriger Testosteronspiegel
prädisponiert Männer für kardiovaskuläre Krankheiten und Mortalität.
Die Studienpopulation bestand aus 1.468 Männern im Alter von 20 bis 79 Jahren, die im Rahmen der Pommerschen
Gesundheitsstudie wiederholt untersucht worden waren. Der prospektive Zusammenhang zwischen der Konzentration
an Gesamttestosteron im Serum und dem Lipidprofil aus Gesamtcholesterin, Low Density Lipoprotein (LDL),
High Density Lipoprotein (HDL) sowie Triglyzeriden wurde nach fünfjährigem Follow-up bestimmt.
In der multivariaten Querschnitts- und prospektiven Analyse ergab sich jeweils ein Zusammenhang zwischen
einem Testosteronspiegel in der untersten Quartile und einer höheren Konzentration an Gesamtcholesterin
wie auch den Triglyzeriden – nicht aber mit LDL und HDL.
Insbesondere Männer im Alter von 20 bis 39 Jahren mit einem niedrigen Testosteronspiegel am Anfang
der Untersuchung hatten das erhöhte Risiko, nach fünf Jahren eine Dyslipdämie aufzuweisen.
Bei Männern mit einem niedrigen Spiegel an Gesamttestosteron ist Risiko erhöht, ein
unvorteilhaftes Lipidprofil zu entwickeln.
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Die Ergebnisse dieser prospektiven Untersuchung stehen im Einklang mit dem berichteten erhöhten kardiovaskulären Risiko
für Männer mit einem niedrigen Testosteronspiegel.
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