Februar 2010 
 
Endogenes Arginin-Derivat in Verbindung mit ED

  Endogenes asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) ist ein Inhibitor der Stickstoffmonoxid (NO)-Synthetasen. Es kann die NO-Produktion deutlich beeinträchtigen und wird hierüber unter anderem mit erektiler Dysfunktion (ED) in Verbindung gebracht. Diesbezüglich wurde der Zusammenhang zwischen der Plasma-ADMA-Konzentration und der Schwere einer ED sowie dem Vorliegen einer kardiovaskulären Krankheit untersucht (Aktoz T, et al. 2010):

  Es wurde berichtet, dass der Plasma-ADMA-Spiegel positiv mit endothelialer Dysfunktion korreliert.

  Bei 92 Patienten, die sich einem Belastungs-EKG und einer Koronarangiographie unterzogen, wurde der ADMA-Spiegel im Plasma bestimmt. Nach Bewertung der erektilen Funktion anhand der Domäne "Erectile Function" des International Index of Erectile Function (IIEF-EF) wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt:
I Männer mit ED (IIEF-EF Score 11,6 ± 6,7) aber ohne kardiovaskuläre Krankheit.
II Männer mit ED (IIEF-EF Score 15,6 ± 6,4) und stabiler kardiovaskulärer Krankheit.
III Männer ohne ED (IIEF-EF Score 27,7,6 ± 1,6) und ohne kardiovaskuläre Krankheit.

  Bei den Männern in Gruppe I (n=41; zumeist schwere ED) lag der mittlere ADMA-Spiegel signifikant höher als bei den Männern der Gruppe II (n=29; leichte bis moderate bzw. moderate ED und stabile kardiovaskuläre Krankheit) wie auch den Männern der Gruppe III (n=22; keine ED und keine kardiovaskuläre Krankheit; Abb.).



In allen Gruppen bestand eine signifikante, negative Korrelation zwischen der ADMA-Konzentration und dem IIEF-EF Score.

Der endogene Inhibitor von NO-Synthetasen, asymmetrisches Dimethylarginin, ist im Plasma von ED-Patienten signifikant erhöht und steht im Zusammenhang mit der Schwere der ED.
  Im Einklang mit der Hypothese, wonach es in den gegenüber Koronarien kleiner dimensionierten Penisarterien eher zu Gefäßverschlüssen kommt, fand sich insbesondere bei Patienten mit schwerer ED ein deutlich erhöhter ADMA-Spiegel im Plasma.
      Die Autoren glauben, dass eine Subgruppe von Patienten mit schwerer ED und einem erhöhten ADMA-Spiegel von einer L-Arginin-Supplementierung in Verbindung mit der Anwendung eines Phosphodiesterase-5 (PDE5)-Hemmers profitieren könnte.

Aktoz T, Aktoz M, Tath E, et al. 2010. Assessment of the relationship between asymmetric dimethylarginine and severity of erectile dysfunction and coronary artery disease. Int Urol Nephrol DOI 10.1007/s11255-009-9696-9  

 Februar 2010

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Referat: jfs