Tadalafil
(Cialis™): Wirksamkeit des selektiven Phosphodiesterase-5-Inhibitors
bei erektiler Dysfunktion |
In der Behandlung von Männern mit Erektionsstörungen
hat sich seit der Einführung des Phosphodiesterase-5 (PDE5)-Hemmers
Sildenafil in Form eines oral zu verabreichenden Präparates im Jahr
1998 eine tiefgreifende Wende vollzogen. Die Akzeptanz dieser therapeutischen
Option wird voraussichtlich durch die Weiterentwicklung der PDE5-Inhibitoren
mit verbesserten pharmakologischen Eigenschaften weiter zunehmen.
Tadalafil hat eine grundlegend andere Struktur als die beiden Phosphodiesterase-5-Hemmer
Sildenafil und Vardenafil. Offenbar verleiht ihm das eine größere
Selektivität für das Isoenzym PDE5, so dass insbesondere kaum noch
Affinität zum retinalen Isoenzym PDE6 besteht. Mit einer Halbwertszeit
von 17,5 Stunden ist davon auszugehen, dass eine lang anhaltende
Wirkung erzielt wird, bzw. sich ein größeres Wirkzeitfenster öffnet.
Höchst effektive Therapie mit relativ leichten Nebenwirkungen
Die Wirksamkeit von Tadalafil wurde unter anderem in einer klinischen
Prüfung der Phase 2 unter Beweis gestellt, an der 179 Männer
teilnahmen, die über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten
von erektiler Dysfunktion betroffen waren. Die Patienten lebten
alle in einer stabilen sexuellen Beziehung und waren zuvor nicht
ohne Erfolg mit Sildenafil behandelt worden. Außerdem waren Männer
mit einer unbehandelten Endokrinopathie, Ejaculatio praecox, radikaler
Prostatektomie, Diabetes mellitus und einer weniger als sechs Monate
zurückliegenden neurologischen oder kardiovaskulären Erkrankung
ausgeschlossen.
Anhand von Fragen des IIEF (International Index of Erectile Function)
und eines Tagebuchs über sexuelle Aktivitäten ließ sich die Effektivität
der Behandlung mit Tadalafil über einen weiten Dosis-Bereich verifizieren.
Durch die eindeutig verbesserte erektile Funktion war es den Männern
signifikant häufiger möglich, in ihre Partnerin einzudringen und
ihre Bemühungen den Sexualakt zu vollenden waren zahlenmäßig erfolgreicher
(Abb. 1).
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Abb. 1: Wirksamkeit
verschiedener Dosierungen von Tadalafil: Der Prozentsatz vollendeter
Geschlechtsakte an der Anzahl sexueller Bemühungen steigt mit
zunehmender Tadalafil-Dosis (nach Padma-Nathan et al., 2001). |
Als Nebenwirkungen einer Behandlung mit Tadalafil werden am häufigsten
Kopfschmerzen, eine Dyspepsie und Rückenschmerzen verspürt. Deren
Häufigkeit nimmt mit der Erhöhung der Dosis zu. Mit zunehmender
Dauer der Behandlung treten Nebenwirkungen aber deutlich seltener
auf. Insbesondere sind Störungen des Farbsehens äußerst selten.
Über 24 Stunden anhaltend gleichmäßiges Wirkprofil
Bereits 30 Minuten nach Einnahme von 20 mg Tadalafil ist bei
einer Mehrheit der Patienten ein Wirkungseintritt zu verzeichnen.
Die Männer erreichen eine Gliedsteife, die sie zur Vollendung eines
Geschlechtsverkehrs befähigt. Die Potenz bleibt über einen Zeitraum
von 24 Stunden unverändert aufrechterhalten (Abb. 2).
Bei relativ raschem Wirkungseintritt und einer lang anhaltenden
Stärkung der erektilen Funktion sind auch spontane sexuelle Aktivitäten
möglich.
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Abb. 2: Der
Anteil erfolgreich verlaufener Versuche eines Geschlechtsverkehrs
bleibt bei einer Dosis von 20 mg Tadalafil über 24 Stunden
etwa konstant hoch (nach Padma-Nathan et al., 2001). |
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Tadalafil wirkt auch bei Diabetikern
mit erektiler Dysfunktion
Männer mit Diabetes mellitus stellen bezüglich
einer indizierten Behandlung bei erektiler Dysfunktion eine ausgesprochene
Problemgruppe dar. Mit PDE5-Hemmern lassen sich die therapeutischen
Schwierigkeiten aber weitgehend in den Griff bekommen.
An einem Kollektiv von 216 Typ-1- und Typ-2-Diabetikern erwies
sich Tadalafil bei erektiler Dysfunktion als wirksam. Bei ihren
Bemühungen einen Geschlechtsakt zu vollziehen, gelang es den Männern
signifikant häufiger, in ihre Partnerin einzudringen und die Erektion
danach aufrechtzuerhalten. Die Verbesserung der erektilen Funktion
ist offenbar vom Typ des Diabetes unabhängig.
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Eardley I, Cartledge J.
2002. Tadalafil (Cialis™) for men with erectile dysfunction.
Int J Clin Pract 56:300-304.
Padma-Nathan H, McMurray JG, Pullman WE, et al.
2001. On-demand IC351 (Cialis™) enhances erectile function in patients
with erectile dysfunction. Int J Imp Res 13:2-9.
Saenz de Tejada I, Emmick J, Anglin G, et al. 2001.
The effect of IC351 taken as needed for the treatment of erectile
dysfunction in men with diabetes. Eur Urol 39(Suppl 5):56 (abstract).
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