Koronare Herzkrankheiten (KHK) stehen sowohl mit erektiler Dysfunktion (ED) als auch mit Depressivität
im Zusammenhang. Diesbezüglich sollte untersucht werden, inwieweit bei KHK-Patienten eine Verbindung zwischen ED
und depressiven Symptomen besteht (Mulat B, et al. 2009):
Bisherige Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen KHK und ED wie auch den zwischen KHK und depressiven Symptomen.
Die Datenlage zur Verbindung von ED und depressiven Symptomen bei KHK-Patienten ist hingegen dürftig.
Von Patienten, die sich einer Koronarangiographie unterzogen, wurden der Sexual Health Inventory for Males (SHIM) Fragebogen
und der Mental Health Inventory 5 (MHI5) Fragebogen ausgefüllt. Alle Teilnehmer der Studie hatten eine ≥50%ige Stenose
in zumindest einer der großen Koronararterien.
Das Studienkollektiv bestand aus 242 Männern im Alter von 64 ± 12 Jahren, bei denen eine koronarangiographisch nachgewiesene
KHK vorlag.
Der SHIM-Score in der Kohorte betrug 15 ± 8. Bei 184 Männern (76%) lag eine ED vor: (mild, mild-moderat, moderat
und schwer : 34%, 13%, 5% bzw. 23%).
Der mittlere MHI5-Score im Studienkollektiv lag bei 21 ± 4.
Leichte, moderate und schwere depressive Symptome wurden bei 29%, 14% bzw. 5% ermittelt.
Der mittlere MHI5-Score lag bei Männern mit ED deutlich unter dem bei Männern mit ED. Bei 94 Patienten (39%) lagen sowohl
eine ED als auch depressive Symptome vor.
Erektile Dysfunktion und depressive Symptome sind bei Männern mit koronarer Herzkrankheit weit verbreitet und treten
vielfach gemeinsam auf.
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Bei ED-Patienten, in deren Krankengeschichte eine KHK vermerkt ist, sollte der Urologe auch an das mögliche Vorliegen
depressiver Symptome denken, durch die nicht nur der Verlauf der KHK sondern auch der der ED negativ beeinträchtigt werden kann.
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