Obwohl seit etlichen Jahren allgemein anerkannt ist, dass die Spiegel an Gesamttestosteron (TT)
und freiem Testosteron (FT) mit dem Älterwerden sinken, ist nicht klar, inwieweit Gesundheit
und Lebensstil an diesem Prozess teilhaben. Im Rahmen der Massachusetts Male Aging Study
(MMAS) wurde dieser Frage in einer prospektiven Analyse mit Daten aus den Jahren von 1987 bis 2004
nachgegangen (Travison TG, et al. 2006):
Bisherige Befunde lassen keinen Zweifel daran, dass sich zahlreiche gesundheitliche Probleme
und äußere Einflüsse beschleunigend auf den altersbedingten Abfall der Testosteronspiegel auswirken können.
Es mangelt allerdings an entsprechenden prospektiven Daten.
Die Daten der Studie wurden in drei Dreijahreszeiträumen (1987-1989, 1995-1997 und 2002-2004)
erhoben. Die Zahl der beteiligten Männer reduzierte sich von anfangs 1.709 über 1.156 auf 853
beim 3. Follow-up.
Beschleunigter Abfall der TT- und FT-Spiegel durch gesundheitliche und Lifestyle-Einflüsse
Der Abfall der Spiegel an TT und FT war zu einem wesentlichen Teil altersbedingt. Beim Vorliegen gesundheitlicher Probleme
oder bedingt durch veränderte Lebensumstände beschleunigte sich der Abfall der TT- und FT-Spiegel erheblich (Abb.).
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Blau: Beobachteter altersbedingter Testosteron-Abfall bei stabilem Gewicht,
Rot: Beobachteter Testosteron-Abfall bei Personen, die im Alter adipös geworden sind,
Orange: längerfristiger Trend des Testosteron-Abfalls bei Personen, die im Alter
adipös geworden sind.
Abb.: Gesundheitliche Veränderungen bedingen vielfach einen wesentlichen Anteil
des längerfristgen Androgen-Abfalls. Z.B. kommt es bei Gewichtszunahme in den adipösen
Bereich zu einem zusätzlichen beträchtlichen Testostosteron-Abfall (nach Travison TG, et al. 2006).
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Der Abfall des Spiegels an FT entsprach in dieser Sudie größenordnungsmäßig dem des TT.
Allerdings ergaben die Berechnungen, dass das Alter für den FT-Abfall ein gewichtigerer Faktor
ist als für den TT-Abfall. Zum Beispiel ergaben die Berechnungen für den Fall der
Verwitwung einen TT-Abfall, der dem eines 10-jährigen altersbedingten TT-Abfalls entspricht.
Für das FT ergab sich eine entsprechende Äquivalenz mit nur vier Jahren.
Kurz- bis mittelfristig können sich der Gesundheitszustand und Lifestylefaktoren ebenso stark
auf den Abfall der Serum-Testosteronspiegel auswirken wie das Altern selbst.
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Während der altersbedingte Abfall der Serum-Testosteronspiegel ein unausweichlicher Prozess
ist, können additive Effekte durch Lifestyle und die Gesundheit unter Umständen vermieden werden.
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