Europäische Männer sind mehrheitlich unbeschnitten. Daher versuchen
zahlreiche Eltern, deren Söhne eine Vorhautverengung aufweisen, um eine
Zirkumzision herumzukommen. Sie wollen es ihren Jungen vor allem ersparen,
sich anders als ihre Altersgenossen zu fühlen.
In einer Untersuchung am Allgemeinen Krankenhaus St. Pölten sollten die funktionellen und
kosmetischen Ergebnisse einer Tripel-Inzision bei Kindern aus Sicht der
kleinen Patienten, ihrer Eltern und eines Urologen beurteilt werden
(Fischer-Klein C, Rauchenwald M. 2003):
Der verengte Vorhautring wird nur erweitert
Die Methode der Tripel-Inzision zur Beseitigung einer Vorhautverengung ist
nicht völlig neu. Ihre Technik wurde bereits von Wählin (1992) beschrieben:
Die Vorhaut wird vorsichtig zurückgezogen bis der stenosierende Ring frei liegt.
Vorhautverklebungen mit der Glans penis werden gelöst. Nötigenfalls wird
eine Frenulotomie vorgenommen.
Der operative Eingriff erfolgt durch drei äquidistante, longitudinale
Schnitte in den verengten Ring der Vorhaut. Beim Verschließen der Schnitte
werden die Nähte schief gesetzt, so dass die Vorhaut leicht gedreht und
verkürzt wird. Auf diese Weise wird der verengte präputiale Ring erweitert
und zugleich die Vorhaut erhalten.
Mit dieser Methode wurden 197 Jungen im mittleren Alter von 5,8 Jahren behandelt.
In allen Fällen war der Eingriff infolge rezidivierender Balanoposthitiden
(Eichel-Vorhaut-Katarrh), Ballonierung der Vorhaut und gravierender Stenosierung
indiziert.
Eltern würden die Operationsmethode weiterempfehlen
Befragungen von 128 Eltern und Kindern erbrachten eine 84 %ige Zufriedenheit
mit dem Ergebnis des Eingriffs. Noch mehr Eltern (93 %) würden die Methode der
Tripel-Inzision auch anderen Eltern in der gleichen Situation empfehlen.
In 78 % der Fälle, stellte der beurteilende Urologe ein sehr gutes kosmetisches
Ergebnis fest und die Vorhaut ließ sich problemlos über die Glans
penis ziehen.
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