Männer, bei denen sich mit zunehmendem Alter ein Testosteronmangel-Syndrom einstellt, sind unter anderem auch
mit einem erhöhten Frakturrisiko aufgrund eines beschleunigten Verlusts an Knochenmineraldichte konfrontiert. In einem entsprechenden
Patientenkollektiv wurde die Behandlung mit Testosteron hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zur Vermeidung von
Knochenmineralverlusten in der Wirbelsäule und dem Beckengürtel geprüft
(Rodriguez-Tolrà J, et al. 2013):
Signifikante Erhöhungen der Knochenmineraldichte in unterschiedlicher Lokalisation wurden unter einer
Testosteron-Substitutionstherapie bei hypogonadalen Männern von 18 bis 80 Jahren bereits in einer
Reihe variabler Patientenkollektive bereits mehrfach berichtet.
Patienten mit einem mittleren Spiegel an Gesamttestosteron von 10,2 nmol/l wurden 12 Monate mit
Testosteron-Gel substituiert und unmittelbar anschließend 12 Monate mit lang wirksamem
Testosteron-Undecanoat weiter behandelt. Knochendichtemessungen mittels dual-energy-X-ray absorptiometry
(DEXA) wurden nach 12 und 24 Monaten vorgenommen.
An der Studie beteiligten sich insgesamt 50 Männer im Alter von 50 bis 65 Jahren mit einen Testosteronmangel
oder Testosteronspiegel im grenzwertigen unteren Normbereich. Unter der Testosteronbehandlung stieg
der Testosteronspiegel von ausgangs mittleren 10,2 auf mittlere 19,2 nmol/l nach 12 Monaten und blieb bis 24
Monate auf diesem Wert.
Verbesserungen der Knochenmineraldichte wurden in der Lendenwirbelsäule (L2-L4) von 2,9% und 4,5%,
im Gesamtfemur von 0,74% und 3,0% sowie im Trochanter von 1,1% und 3,2% jeweils nach 12 bzw. 24 Monaten
registriert.
Anhand der Aging Males´ Symptoms Scale (AMS) wurden deutliche Verbesserungen bei den hypogonadalen
Symptomen ermittelt. Der AMS Score sank von ausgangs 44 auf 23,7 nach 24 Monaten. Signifikanz bestand
von drei Monaten an bis zum Studienende.
Die Testosteronsubstitution erwies sich als sicher. Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) und hämatopoietische
Parameter stiegen in einem Rahmen ohne klinische Relevanz an.
Bei Männern mit einen Testosteronmangel-Syndrom führt die Behandlung mit Testosteron zur signifikanten
Verbesserung der Knochenmineraldichte in der Lendenwirbelsäule und Hüfte.
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