Gute Wirksamkeit bei konstanten Serumspiegeln
Eines der größten Probleme ist seiner festen Überzeugung nach die immer weiter aufgehende
Schere zwischen der Lebenserwartung an sich und dem Leben in guter körperlicher und geistiger
Verfassung (Health Expectancy). "Vor dem Lebensende sind wir heute über Jahre auf medikamentöse
und fremde Hilfe angewiesen. Die Gebrechlichkeit ist die neue Krankheit des Alters", so Lunenfeld.
Dass diese Hilfsbedürftigkeit durch ein Testosterondefizit wie beim Altershypogonadismus begünstigt -
und durch Substitution verbessert - wird, steht für ihn außer Frage: In Quer- und Längsschnittstudien
sind niedrigere Testosteronwerte vergesellschaftet mit stärkerer Hilfsbedürftigkeit, vermindertem
Gleichgewichtsgefühl, vermehrten Stürzen. Chronische Erkrankungen senken den Serumspiegel weiter ab.
Alltagsaufgaben besser meistern
Bei höheren Serumwerten bleiben ältere Männer länger in körperlich guter Verfassung, können
Alltagsaufgaben besser bewältigen, erleiden weniger Stürze, haben seltener einen Diabetes mellitus
und scheinen selbst bei gesicherter Koronarkrankheit länger zu überleben.
Gesicherte Zunahme von Knochen- und Muskelmasse
"Beim Altershypogonadismus liegen gesicherte Ergebnisse zum positiven Einfluss auf Muskel- und
Knochenmasse sowie Libido und sexuelle Funktionen vor. Immer mehr Studien zeigen Verbesserungen
beim Fett- und Glukose-Metabolismus und verbesserte körperliche Funktionen bei eingeschränkter
Mobilität." Als Konsequenz werden beim kommenden Jahreskongress in Hamburg die Evidenz-Level
für die Substitution in verschiedenen Punkten angehoben werden, kündigte Lunenfeld an.
Bei Älteren transdermales Gel
Bei der Wahl der Applikationsform plädierte der Endokrinologe eindeutig für die transdermale
Gabe, etwa Androtop® Gel: "Anders als bei jungen sollte man mit Depot-Injektionen bei älteren
Männern vorsichtig sein. Sie lassen das Testosteron und auch das Hämoglobin sofort kräftig ansteigen."
Auch hinsichtlich eines okkulten Prostatakarzinoms sind die Gelform oder auch orale Präparate
günstiger, weil die Substitution im Fall des Falles - signifikanter Anstieg von PSA oder Hämatokrit -
sofort beendet werden kann.
Rund zwei Wochen nach Beginn der Behandlung können die Patienten bereits angeben, ob die Wirkung
hinsichtlich der Lebensqualität ausreichend ist oder nicht. Die Libido verbessert sich sehr schnell,
positive metabolische Effekte zeigen sich erst nach drei Monaten oder mehr. Zu einer Hormonkontrolle
außerhalb der empfohlenen Intervalle rät Lunenfeld nur dann, wenn die Reaktion auf die Behandlung zu
stark oder zu schwach ausfällt.
"Um die gewonnene Muskelmasse tatsächlich auch in eine höhere Muskelkraft umzusetzen, ist die
Kombination mit körperlicher Aktivität wichtig", betont der Endokrinologe.
Quelle: Dr. KADE/BESINS.
Mai 2012
Printversion
© 2003-2024 pro-anima medizin medien
–
impressum
–
mediadaten
–
konzeption
–
datenschutz