Einfluss eines Testosteronausgleichs auf die Lebensqualität bei Männern mit chronischer Nierenkrankheit
Hintergrund
Stagnation in Gruppe I
In Gruppe I wurden nach 3 Monaten im Vergleich zu Baseline keine signifikanten Unterschiede bezüglich der biochemischen
Parameter wie auch des SF-36-Scores, der AMS, des IPSS und der CES-D registriert. Bemerkenwerterweise blieb
trotz des Trainings auch die Griffstärke unverändert.
Einfluss von Testosteron
Anders dagegen bei den Männern der Gruppe II: Mit dem Anstieg des Testosteronspiegels erhöhte sich auch die Griffstärke.
Der SF-36-Score – ein Maßstab für QoL – war sowohl in der physischen als auch der mentalen Komponente signifikant verbessert.
Die Harnfunktion verbesserte sich anhand des IPSS nach dreimonatigem Testosteronausgleich sowohl bei der Gesamtpunktezahl
als auch bei der QoL-Domäne ebenfalls signifikant (p=0,009 bzw. p=0,002).
Die Bewertung der hypogonadalen Symptome auf der AMS hatte vor der Behandlung mit Testosteron bei den Patienten moderate (AMS-Scores: 37–49) oder schwerere Symptome erbracht. Nach der Behandlung waren die mentale, physische und die Sexualfunktion alle signifikant verbessert; gemessen am mittleren AMS-Score handelte es sich um milde Symptome (Scores: 27–36).
Die signifikante Verbesserung des Scores auf der CES-D nach der kurzen Behandlungsdauer von 3 Monaten bekräftigt die Nützlichkeit einer Testosteron-Behandlung bei CKD-Patienten, die über Depressionen und Angstgefühlen klagen.
Die Hb-Konzentration war unter dem Testosteronausgleich signifikant angestiegen.
Als günstiges Ergebnis bezüglich des Lipidprofils wurden signifikant reduzierte Triglyceride registriert. Die Blut-Glukose-Werte,
die PSA-Spiegel und die GFR blieben gleich. Bei der Schwere der CKD machte sich kein signifikanter Unterschied bemerkbar.
❏ Der Testosteronausgleich machte sich in einer Linderung von Anämie bemerkbar, die zu den häufigen Begleiterkrankungen bei Patienten mit CKD zählt.
Juni 2020 | jfs |