Testosteron-Status vor der radikalen Prostatektomie als Prädiktor
für onkologisches Ergebnis und postoperative erektile Funktion
Hintergrund
Ergebnisse
Abb. A,B: Kaplan-Meier-Kurven der Anteile Männer frei von biochemischem Rezidiv (BCR) gesondert nach normalem oder niedrigem Spiegel an freiem Testosteron (FT; A) bzw. Gesamttestosteron (TT; B). |
Die mediane TT-Konzentration in der Studienkohorte erreichte 344 ng/dl. Bei 106 Männern lag sie unterhalb 300 ng/dl.
Die FT-Konzentration belief sich auf median 6,9 ng/dl. Bei 152 Patienten (25,9%) war sie auf <65 ng/dl abgefallen.
In 101 Fällen hatten die Männer sowohl einen niedrigen TT- als auch einen niedrigen FT-Wert.
Bei 180 Patienten lag ein pT3-Tumor vor – inklusive 23 Fälle mit Invasion der Samenbläschen. Ein Gleason-Score ≥8 betraf 201 Patienten. Positive Schnittränder waren nach 50 Operationen nachweisbar. Bei 250 Lymphadenektomien wurden bei 25 Patienten positive Lymphknoten vorgefunden.
Bei 119 Patienten (20,3%) kam es zum biochemischen Rezidiv (BCR). Bei 31 von 39 gestorbenen Patienten war Prostatakrebs die Todesursache. Kaplan-Meier-Kurven ergeben für Patienten mit niedrigem FT ein signifikant erhöhtes BCR-Risiko (p<0,001; Abb. A). Zudem bestand bei Patienten mit niedrigem TT der Trend zu vermehrten BCR (p=0,058; Abb. B).
In den 12 Monaten nach RP benötigten 69 Patienten täglich eine oder mehrere Vorlagen. Weder TT noch FT standen in Beziehung zur Inkontinenz (p=0,41 bzw. p=0,78).
Die Anzahl der Patienten mit zufriedenstellender erektiler Funktion vor der RP war 12 Monate nach
der Operation von 376 (64,2%) auf 197 (33,6%) abgesunken. Patienten mit niedrigem TT hatten präoperativ
häufiger ED. Dagegen stand niedriges FT mit post-operativer ED in Verbindung (p<0,001). Darüber hinaus
wurden signifikante Beziehungen der postoperativen ED mit Tumorstadium und Gleason-Score ermittelt.
Februar 2019 | jfs |