Hintergrund
Als wahrscheinlich gilt eine Fehlfunktion oder Störung auf der hypothalamisch-hypophysär-testikulären Achse. Dabei werden Parallelen zur Energieverfügbarkeit bei der „Female Athlete Triad“ angestellt. Es könnte sich darin aber auch ein herabgesetzter Setpoint auf der gonadotropen Achse widerspiegeln, der als erforderliche Minimalmenge des Testosterons in der Zirkulation gilt, um angemessene physiologische Funktionen aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel haben Athleten mit Ausdauersportarten im Vergleich mit den meisten Athleten anderer Sportarten eine geringere Muskelmasse.
Die Entwicklung der Exercise-Hypogonadal Male Condition vollzieht sich über ein ausgedehntes Zeitfenster von etlichen Jahren, wobei die Schwelle des Trainingspensums, ab der die Entwicklung eines sportinduzierten Hypogonadismus einsetzt, offensichtlich interindividuell variiert.
Erniedrigte Testosteronspiegel sind bei Athleten mit Exercise-Hypogonadal Male
Condition auch im Ruhezustand mit schädigenden Einflüssen auf Testosteron-abhängige physiologische Prozesse verbunden.
Bei Frakturen ohne adäquates Trauma besteht bei Ausdauersport treibenden Männern der Verdacht auf
Osteoporose, dem durch eine Knochendichtemessung (DEXA) nachgegangen werden sollte.
Juni 2018 | jfs |