Hintergrund
Bei den Männern mit Testosteron-Behandlung verbesserte sich im Gegensatz zu den Männern in der Placebo-Gruppe das Muskel-Fett-Verhältnis im Körper insgesamt und in den Beinen signifikant (Zunahme an fettfreier Körpersubstanz 1,9 kg, p=0,001 bzw. 0,5 kg, p<0,001). Im Gegenzug verringerte sich die Fettmasse unter der Testosteron-Behandlung (1,3 kg, p=0,009 bzw. 0,7 kg, p=0,025).
Die Extensionskraft im Knie (MVC, RFD100 und Dyn180) erhöhte sich unter der Testosteronbehandlung im Gegensatz zur Placebo-Anwendung signifikant (Abb.). Bei den Männern der TRT-Gruppe blieb die mechanischen Knieextensor-Funktion in Form der isometrischen Kraft (MVC), dynamischen Kraft (Dyn180) und Explosivkraft (RFD100) nach der Behandlung erhalten. Als Folge des erhöhten BioT und freien Testosterons unter TRT im Gegensatz zur Placebo-Gabe nach dem 24-wöchigen Interventionszeitraum nicht.
Trotz des erstaunlichen Erhalts der mechanischen Knie-Extensor-Funktion nach TRT, führte das
nicht zur Steigerung der physischen Leistungsfähigkeit in Form einer erhöhten Gehgeschwindigkeit.
Das könnte durch die relativ hohe Gehgeschwindigkeit der nicht mobilitätseingeschränkten Teilnehmer
zu Baseline begründet sein.
Abb.: Differenzen (Δ) der mechanischen Knieextensor-Funktionswerte zu Baseline und nach 24-wöchiger Behandlung mit Testosteron oder Placebo-Gabe. MVC = Maximale isometrische Kontraktion, RFD100 = mittlere Krafteinwirkung von 0–100 ms, Dyn180 = dynamisches Kraftmaximum bei 180°/s, Power = Kraft x Geschwindigkeit. |
Im Placebo-Arm, verminderte sich die Muskelmasse und die Knie-Extensor-Kraft verschlechterte sich. Mit TRT lässt sich unter Umständen das Risiko vermindern, Sarkopenie zu entwickeln, so dass eine unabhängige Lebensführung länger möglich ist und die Rehabilitationszeiten verkürzen sich.
Januar 2018 | jfs |