OAB: Mirabegron - Die neue Substanz setzt sich durch

Bereits über fünfzig Prozent der Urologen setzen einer aktuellen Marktanalyse zufolge bei Überaktiver Blase das Beta3-Sympathomimetikum Mirabegron (Betmiga™) ein [1]. Die Patienten profitieren von den geringeren Nebenwirkungen im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie, den Anticholinergika. Die Astellas GmbH, Pharmahersteller aus München, hat Betmiga™ im Juni 2014 auf den deutschen Markt gebracht.

Ein dreiviertel Jahr nach dem Start von Mirabegron haben Urologen, Gynäkologen und Allgemeinmediziner Patienten mit einer überaktiven Blase (overactive bladder, OAB) den Wirkstoff bereits 70.000 Mal rezeptiert. Auch internationale Leitlinien empfehlen die neue Therapie: Erst jüngst ergänzte die Amerikanische Urologenvereinigung (AUA) ihre Leitlinie „Overactive bladder“ um Mirabegron [2]. Grund ist die nachgewiesenermaßen geringere Rate an Nebenwirkungen wie Obstipation und Mundtrockenheit. Bereits seit ihrer 2013er-Ausgabe setzt die Europäische Leitlinie „Urinary Incontinence“ auf den First-in-class Beta3-Adrenorezeptor-Agonisten Mirabegron in der Behandlung der OAB [3].

„Die Wirkung von Mirabegron ist mindestens vergleichbar mit der von modernen Anticholinergika, und die Patienten berichten praktisch über keine Nebenwirkungen“, sagt Dr. Almuth Angermund, Urologin aus München. Sie behandelt bereits mehr als 100 Patienten mit der neuen Substanz. Aufgrund der guten Erfahrungen werden Ärzte Mirabegron zukünftig vermehrt als Firstline-Therapie einsetzen. „Airbags haben sich aufgrund ihrer Vorteile schnell durchgesetzt und fehlen heute in keinem Auto“, vergleicht Urogynäkologe Prof. Ralf Tunn vom Deutschen Beckenbodenzentrum (DBBZ) am St. Hedwig Krankenhaus in Berlin. „Auch wir sollten unseren Patienten den besseren, nebenwirkungsärmeren Wirkstoff nicht vorenthalten.“

Die OAB ist eine chronische Harnblasenfunktionsstörung. Rund 17 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind davon betroffen [4]; das entspricht etwa 8 Millionen Deutschen [5]. Mit zunehmendem Alter steigt die Inzidenz bei Frauen und Männern [4]. Zu den typischen Symptomen gehören Harndrang mit Harninkontinenz, häufiges (Pollakisurie) und gehäuftes nächtliches Wasserlassen (Nykturie). Drang und Dranginkontinenz führen u.a. zu vermehrten Stürzen bei Älteren und zu seelischen Beeinträchtigungen wie Depressionen [6, 7].

Quellen:
[1] Marktforschungsdaten Astellas; Befragung von Teilnehmern des Jahrestreffens der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, 14.11.2014, Frankfurt
[2] Gormley EA, et al. 2015. J Urol. Jan 23. pii: S0022-5347(15)00177-9. doi: 10.1016/j.juro.2015.01.087. [Epub ahead of print]
[3] Lucas MG, et al. 2013. Guidelines on Urinary Incontinence, European Association of Urology Updates 2013, S.61; http://www.uroweb.org/guidelines/onlineguidelines , abgerufen am 11.02.2015
[4] Irwin DE, et al. Eur Urol 2006;50:1306–15
[5] Bevölkerung - Zahl der Einwohner in Deutschland nach Altersgruppen am 31. Dezember 2013 (in Millionen), abgerufen bei www.statista.com am 11.02.2015
[6] Füsgen I, Melchior H. 1997. Inkontinenzmanual. Diagnostik, Therapie, Wirtschaftlichkeit. 2. Auflage, Springer Verlag Berlin
[7] Brown JS, et al. 2000. J Am Geriatr Soc 48(7):721-725


Quelle: Astellas Pharma GmbH

Februar 2015


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