In der Zulassungsstudie TROPIC reduzierte
Cabazitaxel das relative Sterberisiko der Patienten um 30% gegenüber der Behandlung mit
Mitoxantron (HR 0,70; p<0,0001) [1]. Unter der Chemotherapie-Sequenz Docetaxel gefolgt von
Cabazitaxel überlebten die Patienten im Median fast 30 Monate, was eine neue Dimension
für diese palliative Therapiesituation darstellt [2].
Cabazitaxel eine wirksame Therapie bei aggressiver Tumorbiologie
Die mittlerweile vorliegende klinische Erfahrung mit der Substanz bestätigt eine hohe Wirksamkeit
insbesondere bei Patienten mit hohem Gleason Score (Gleason 8-10), einem
schlechten PSA-Ansprechen auf die primäre Androgenblockade bzw. schnellem Progress (<16
Monate) unter derselben. Bei diesen Patienten hat die chemotherapeutische Weiterbehandlung
mit Cabazitaxel laut Machtens die besseren Erfolgsaussichten. Doch auch für Patienten
mit weniger aggressiver Erkrankung ist Cabazitaxel nach Docetaxel eine valide Therapieoption
und dem Wechsel auf eine sekundäre Hormontherapie mit Abirateron auf jeden Fall gleichzustellen.
Der klinische Alltag zeige immer wieder, dass sich der Allgemeinzustand der Patienten
nach Tumorprogression durch Abirateron-Versagen deutlich verschlechtern kann, so dass sie
nicht mehr mit Cabazitaxel weiterbehandelt werden können. Die Chemotherapie, so Machtens,
solle daher frühzeitig im Behandlungsverlauf eingesetzt werden, um den Patienten noch eine
entscheidende Therapieoption anbieten zu können.
Cabazitaxel ist im klinischen Alltag gut zu handhaben
In der Regel vertragen die Patienten Cabazitaxel gut, ergänzte Dr. med. Joachim Kleeberg
(Stuttgart). Mit einem proaktiven Nebenwirkungsmanagement lassen sich potentielle Nebenwirkungen
zuverlässig handhaben, betonte Kleeberg. Das zeigen die Daten aus dem Compassionate
Use Programm (CUP) [3], die Kleeberg durch die eigene klinische Erfahrung bestätigt
sieht. Trotz mehrheitlich (~80%) schlechtem bzw. nur kurzem Ansprechen auf die First-Line-
Behandlung mit Docetaxel (<6 Monate), vertrugen die Patienten die Behandlung mit Cabazitaxel
gut. Die Anzahl der Patienten mit klinisch relevanter Diarrhöe, Rückenschmerzen,
Neutropenien, inkl. febrilen Neutropenien und Leukopenien war deutlich niedriger als in der
TROPIC-Studie. Dies, so Kleeberg, ist auf ein gutes Nebenwirkungsmanagement mit prophylaktischen
Maßnahmen, z.B. G-CSF-Support bei erhöhtem febrilem Risiko oder der rechtzeitigen
Einnahme von Loperamid bei beginnender Diarrhöe zurückzuführen. Die Sorge, dass
Patienten die Behandlung mit Cabazitaxel nicht ausreichend gut vertragen, sei bei entsprechender
Aufklärung und regelmäßigem Monitoring unbegründet. Cabazitaxel ist laut Kleeberg
nach Docetaxel-Versagen eine wirksame und sicher zu handhabende Therapieoption.
Quelle: sanofi Satellitensymposium im Rahmen des DGU, am 27.09.2012 in Leipzig.
[1] de Bono et al. 2010. Lancet 376:1147-54
[2] Sartor et al. 2011. Proc ASCO 2011, #4525
[3] Heidenreich A et al. 2012. Eur Urol 11 (Suppl): e128
Oktober 2012 |
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