Knochenmetastasen sind nicht nur die hauptsächliche Ursache für einen Karzinom-bedingten
Tod, sondern sie verursachen auch symptomatische Komplikationen (SSEs: Symptomatic Skeletal Events)
wie Schmerzen (80%), pathologische Frakturen (10%), Kompressionen des Rückenmarks (15 %)
sowie Behinderungen und häufigere Krankenhauseinweisungen, sagte Professor Kurt Miller, Berlin.
Knochenmetastasen bedeuten eine erhöhte Morbidität und Mortalität sowie gesteigerte
Behandlungskosten. Bisher waren Analgetika und palliative Optionen wie externe Radiotherapie,
Beta-strahlende Radionuklide, Bisphosphonate und Denosumab die einzigen Therapiemöglichkeiten
bei Knochenschmerzen.
Seit einigen Monaten steht erstmals eine auf Knochenmetastasen gerichtete Therapie mit
Überlebensvorteil zur Verfügung. Mit der Einführung von Radium-223-dichlorid (Xofigo®)
zur Behandlung von Erwachsenen mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom (CRPC),
symptomatischen Knochenmetastasen ohne bekannte viszerale Metastasen können nicht
nur die Schmerzen reduziert, sondern auch das Leben der Patienten verlängert werden.
Das Radiopharmazeutikum wird in Bereiche mit Knochenmetastasen eingebaut, wo die
hoch-energetischen Alpha-Partikel zu Doppelstrangbrüchen der DNA angrenzender
Tumorzellen führen.
Dass die Therapie mit Radium-223-dichlorid effektiv ist, zeigte sich in der
placebo-kontrollierten Studie ALSYMPCA, so Miller weiter. Darin wurde das
Gesamtüberleben gegenüber Placebo signifikant um 3,6 Monate verlängert [1],
was eine 30-prozentige Risikoreduktion für Tod bedeutet. Die mediane Zeit bis
zum ersten SSE konnte mit Xofigo® ebenfalls signifikant um 5,8 Monate verzögert
werden. Des Weiteren wurde unter der Therapie mit dem Radiopharmazeutikum die
Lebensqualität signifikant gesteigert.
Aufgrund dieser Ergebnisse hat vor kurzem die EAU Radium-223-dichlorid mit dem
höchsten Empfehlungsgrad A in ihre Leitlinien [2] zur Therapie des CRPC aufgenommen,
betonte Professor Manfred Wirth, Dresden. Demnach wird das Radiopharmazeutikum bei
Knochenmetastasen wegen des Nutzens bezüglich des Gesamtüberlebens, der Lebensqualität
und der Schmerzreduktion empfohlen. Und das NCCN (National Comprehensive Cancer Network),
eine Allianz der weltweit führenden Krebszentren, empfiehlt in einem einheitlichen
Konsens die Therapie mit Radium-223-dichlorid bei CRPC mit symptomatischen
Knochenmetastasen entweder vor oder nach einer Chemotherapie mit Docetaxel [3].
Gegenwärtig befinden sich Kombinationstherapien, beispielsweise mit Abirateron,
in der klinischen Prüfung.
"Durch die Einführung des Radiopharmazeutikums werden die Behandlungsmöglichkeiten
des mCRPC erweitert", sagte Professor Joe O’Sullivan, Belfast, Nordirland.
"Xofigo® bietet durch sein einzigartiges Wirkprinzip einen neuen, maßgeschneiderten
Therapiestandard für diejenigen CRPC-Patienten, die symptomatische
Knochenmetastasen entwickelt haben. Dabei ist die Verringerung der
Knochenschmerzen als wesentlicher Marker für die Effektivität dieser
Therapie anzusehen."
Für Fragen von Patienten und Fachkreisen hat Bayer eine Hotline eingerichtet: Literatur:
Bayer Medinfo Onkologie, Rufnummer: 0800-22 96 656.
[1] Parker C et al. 2013. N Engl J Med 369:213-223
[2] Heidenreich A et al. 2014. Eur Urol 65:467-479
[3] Mohler J et, al. 2013. J Natl Cancer Netw 2013 ; 11 :1471-1479
Quelle: Bayer Healthcare GmbH
Mai 2014
© 2003-2024 pro-anima medizin medien
–
impressum
–
mediadaten
–
konzeption
–
datenschutz