Das Darmkrebsrisiko steigt mit den Lebensjahren, denn Krebs ist vor allem eine Erkrankung des Alters.
Auch eine familiäre Veranlagung und schwere chronisch-entzündliche Darmkrankheiten erhöhen die Gefahr,
an Darmkrebs zu erkranken. Eine gesunde Lebensweise ist die beste Möglichkeit, Krebs vorzubeugen.
Besonders wichtig sind dabei Nichtrauchen, regelmäßige körperliche Bewegung und eine ausgewogene,
ballaststoffreiche Ernährung mit wenig rotem Fleisch beziehungsweise Wurst.
Fast alle Darmkrebserkrankungen entstehen in einem schleichenden Prozess über Jahre hinweg.
Gutartige Vorstufen, Polypen oder Adenome, können - wenn rechtzeitig erkannt - leicht operiert
werden, damit ein Tumor erst gar nicht entsteht. Früh entdeckte Tumore sind zudem kleiner und
können besser behandelt werden.
Darmkrebs rechtzeitig erkennen
Zur Früherkennung von Darmkrebs bieten die gesetzlichen Krankenkassen Frauen und Männern
ab 50 Jahren jährlich einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl an. Seit dem 1. April 2017
hat der immunologische Test (iFOBT) den bisherigen Guajaktest abgelöst. Der iFOBT weist
Blut im Stuhl mit Hilfe von Antikörpern nach und ist dadurch weniger störanfällig. Zudem
ist der immunologische Stuhltest empfindlicher und erkennt Darmkrebs und dessen Vorstufen
zuverlässiger als das alte Testverfahren. Ab 55 Jahren haben gesetzlich Versicherte in
Deutschland Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie). Eine
Wiederholungskoloskopie kann bei unauffälligem Befund nach 10 Jahren erneut durchgeführt
werden. Wer nicht zur Darmspiegelung gehen möchte, kann ab 55 Jahren alle zwei Jahre einen
Stuhltest machen.
Aus Sicht der Deutschen Krebshilfe ist nach allen bisher vorliegenden Daten der
Stuhlbluttest für Männer und Frauen ab 50 Jahren und die Darmspiegelung für Frauen und
Männer ab 55 Jahren eine sinnvolle Maßnahme zur Darmkrebsfrüherkennung. Die möglichen
Beeinträchtigungen durch eine Überdiagnostik oder Risiken schätzen die Experten der
Deutschen Krebshilfe gegenüber den Vorteilen einer Früherkennung als gering ein.
Bei Frauen und Männern mit einer erblichen Belastung für Darmkrebs ist über das Angebot
des Stuhlbluttests und der Darmspiegelung hinaus ein spezielles und engmaschigeres
Früherkennungsprogramm sinnvoll. Risikopersonen können sich in einem der sechs Zentren
„Erblicher Darmkrebs“, die als Verbund von der Deutschen Krebshilfe initiiert und auf
den Weg gebracht wurden, informieren und beraten lassen. Die Adressen der Zentren sind
im Internet unter WWW.KREBSHILFE.DE ersichtlich.
Die Präventionsbroschüren und –faltblätter der Deutschen Krebshilfe informieren über
Chancen und Möglichkeiten einer gesunden Lebensweise und zeigen, wie leicht diese im
Alltag umzusetzen ist. Darüber hinaus steht der Informations- und Beratungsdienst der
Deutschen Krebshilfe, das INFONETZ KREBS, Betroffenen, Angehörigen und Interessierten
unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/80708877 für Fragen zur Verfügung.
Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm. Das Kolonkarzinom umfasst Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolon), des Enddarms (Mastdarm/Rektum) und des Darmausgangs (Anus). Fast zwei Drittel werden im Dickdarm entdeckt. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen wird Darmkrebs jenseits des 70. Lebensjahres diagnostiziert. Ein gesunder Lebensstil ist die beste Möglichkeit Darmkrebs und auch anderen Krankheiten vorzubeugen.
Quelle: Deutsche Krebshilfe
www.krebshilfe.de
März 2018 |
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